Samstag, 14. Februar 2015

ZDF – heute: Fortgesetzte Propaganda und Desinformation durch Roland Strumpf


zdf_80In den vergangenen Tagen haben wir hier gezeigt, wie ZDF-Mann Roland Strumpf in und um Donezk nach russischen Truppen sucht, keine findet und dennoch munter das Gegenteil behauptet. Die zweite Masche des Roland Strumpf ist, brennende und ausbombardierte Donezker Häuser zu präsentieren – gerne auch mitsamt verzweifelter, aber gandenlos zusammengeschnittener Interviews der Bewohner – ohne auch nur ein einziges Mal die Täter, die diese Zivilisten bombardieren, beim Namen zu nennen.
Ein Vorgang, der in anderen Krisengebieten – man denke an Syrien oder den Irak – undenkbar wäre. Ein Korrespondent steht im Kriegsgebiet und kann den Zuschauern nicht erklären, wer dort die Stadt bombardiert? Wir alle kennen den Hass in den Stimmen öffentlich-rechtlicher “Korrespondenten”, wenn es darum geht, Assads “Fassbomben” gegen Islamisten oder Angriffe von Islamisten auf Kobane, quasi als Völkermord anzuklagen. Bombardiert hingegen der verlängerte Arm der EU in der Ostukraine, dann steht Roland Strumpf daneben und kommentiert, als würde ein neuer Autobahnabschnitt in Mecklenburg-Vorpommern eingeweiht. Eher würde er sich auf die Zunge beißen, als den Zuschauern zu erklären, wer dort die Menschen terrorisiert.
ZDF_heute_13.2.2015_1Dieses Schauspiel dokumentieren wir hier also erneut. Diesmal anhand der heute-Sendung vom Freitag Abend. Roland Strumpf lässt sich auch am Freitag nicht durch die Realität aus dem Konzept bringen. Zunächst berichtet Strumpf aus der umkämpften Stadt Debalzewo. Ohne jeden Hinweis geschieht dann ein Ortswechsel nach Donezk, wo Zivilisten interviewt werden.
Strumpf: “Die Situation rund um den Ort Debalzewo: Seit Wochen wird hier gekämpft. Rund 8000 ukrainische Soldaten sind eingekesselt und immer noch viele Zivilisten. Jetzt wird Debalzewo zum Testfall für den vereinbarten Waffenstillstand. Halten sich beide Seiten daran, könnten nicht nur die Bewohner des Ortes, sondern auch Kiews Soldaten den Kessel endlich verlassen.”

Es ist anzunehmen, dass die ersten Aufnahmen aus Debalzewo waren, denn es sind ukrainische Truppen zu sehen. Die Bilder sind vermutlich vom ukrainischen Fernsehen übernommen, denn in Debalzewo war Strumpf ganz sicher nicht. Erklärt wird das dem Zuschauer aber nicht. Stattdessen erfolgt ein Schnitt: Es werden zwei Zivilisten präsentiert. Man sieht ein ZDF-Mikro. Es ist also davon auszugehen, dass diese Interviews nicht in Debalzewo, sondern Donezk entstanden sind. Eine Frau “Jelena” klagt ihr Leid:
ZDF_heute_13.2.2015_3Jelena: Sie sagen, es herrscht Waffenruhe und dann schießen sie wieder. Bis zum Schluss, bis sie uns alle umgebracht haben.”



Der Trick: Der Zuschauer wird hier ganz bewusst im Unklaren gelassen, auf wen die Frau sich bezieht, wenn sie sagt: “sie beschießen uns….bis sie uns alle umgebracht haben”. Da es aller Wahrscheinlichkeit nach in Donezk ist, kann man davon ausgehen, dass die Frau über das Bombardement der ukrainischen Armee bzw. der faschistischen Bataillone empört ist. Genau das will Strumpf aber den Zuschauern vorenthalten und schneidet den Bericht ganz gezielt so, dass man im Unklaren bleibt, bzw die Separatisten als Schuldige dastehen, denn diese kämpfen aktuell um Debalzewo, was ja direkt zuvor gezeigt wurde. Es kann kaum Zweifel geben, dass, wenn die Frau Wut auf die Separatisten hätte, das auch im Beitrag ausdrücklich in den Vordergrund gestellt worden wäre.
Auch im Folgenden kein Wort zu den Tätern, die Donezk beschießen:
ZDF_heute_13.2.2015_2Strumpf: “Rauchsäulen über Donezk. Den ganzen Tag über wurden Teile der Stadt mit Artillerie und Raketen beschossen. Vorboten einer Waffenruhe sind das nicht.”

ZDF_heute_13.2.2015_4Strumpf: “Einschläge in den Vororten der Stadt und den umliegenden Ortschaften. Gerade jetzt wird noch härter und unerbittlicher gekämpft als sonst, weil beide Seiten versuchen, möglichst viel Territorium unter ihre Kontrolle zu bringen. Bevor morgen um Mitternacht dann Waffenruhe herrschen soll.”
ZDF_heute_13.2.2015_5Donezk ist fest in der Hand der Separatisten und wird von der ukrainischen Armee rücksichtslos mit Gradwerfern und Raketen beschossen. Wir erinnern uns nur allzu gut, wie laut das Geschrei der transatlantischen Lügenmedien war, als Zivilisten in Mariupol bei einem vergleichbaren Beschuss starben. Im Fall von Donezk wird den Zuschauern lapidar erklärt, die Stadt wird beschossen – von wem, hat die Bürger nicht zu interessieren. Im Zweifel ist ja sowieso Putin bereits als Schuldiger für alles diffamiert.
Strumpf: “Panzer, Raketen und Militärtransporter. Ganze Einheiten gruppieren sich um, rund um Donezk und beziehen neue Stellungen. Die ukrainische Armee – und auch die Separatisten – wappnen sich für die letzten Stunden, in denen offiziell noch gekämpft werden darf. Und die Menschen in Donezk haben Angst vor der kommenden Nacht”
Die hier aufgezeigten Methoden hat Noam Chomsky in seinen Büchern über die Propaganda der US-Medien akribisch dokumentiert und kondensierte sie in seinem Propagandamodell:
»Nachrichten, die die Bevölkerung verunsichern könnten, werden unterdrückt oder zumindest so abgemildert, dass an der prinzipiell wohlwollenden Einstellung der politischen Führung kein Zweifel aufkommt.
Verbrechen des «Feindes» werden akribisch beleuchtet, während eigene Untaten in das milde Licht der Nachsicht getaucht werden.
Kritik ist nicht verboten, aber ihre Grenzen sind eng gezogen, denn die Medien verstehen sich nicht als Gegner, sondern, gerade in aussenpolitischer Hinsicht, als Partner der Regierung.«  Noam Chomsky



Danke an die Propagandaschau

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen