Dies ist eine Zusammenfassung, wie ich die Tage in St. Moritz erlebt
habe und sie stellt immer nur eine punktuelle Sichtweise dar, denn wenn
man vor Ort ist, bekommt man nicht alles mit und erfährt vieles erst
hinterher aus dem Internet oder von anderen Aktivisten.
Tag 1 – Mittwoch:
Wir trafen in St. Moritz um ca. 2.00 Uhr nachts ein. Und schliefen
die erste Nacht im Auto, um uns dann um 8:00 Uhr vor dem Hotel San Gian
mit den anderen Aktivisten und Journalisten zu treffen. Es waren dort
ungefähr 25 Leute, unter ihnen Carles Skeleton vom Guardian und
natürlich Freeman. Freeman hat im San Gian auch ein Pressezentrum
eingerichtet, in dem Fotos und Videos getauscht wurden und Journalisten
und Blogger Berichte schreiben konnten. Die Aktivisten verteilten sich
und fuhren entweder zum Hotel Suvretta House, zum Hubschrauberlandeplatz
oder zum nahegelegenen lokalen Flughafen in der Gemeinde Samedan. Wir
fuhren zum Flughafen und warteten dort eine Weile. Es war nicht klar, ob
sie landen konnten wegen den Wetterbedingungen, auf dem Flughafen kann
nur auf Sicht gelandet werden. Da noch andere am Flughafen waren,
entschieden wir uns doch nach einer Stunde zum Tagungsort der
Bilderberger, dem Suvretta House, zu fahren. Dort waren über 30 Leute
von uns. Sie standen direkt vor der Hoteleinfahrt und entlang der
Straße, die über dem Hotel entlang ging und von der man einen tollen
Blick in das Hotel hatte. Auch Luke Rodowski war unter Ihnen, so wie
Matt von We are Change New York. Alles wurde von Securitas bewacht,
einer privaten Sicherheitsfirma, die ein Logo mit einem schönen Auge
hat. Polizei war wenig da, hauptsächlich in Zivil. Ich konnte mit vielen
Leuten aus unterschiedlichsten Ländern sprechen. So waren Engländer,
Tschechen Slowenen und Portugiesen neben den deutschsprachigen Ländern
bereits vertreten. Im laufe des Tages traf auch noch eine Gruppe aus den
USA ein, unter Ihnen Jim Tucker, Aaron Dykes und Leute von der American
Free Press. Auch ein lokaler Fernsehreporter vom staatlichen Fernsehen
RTR war vor Ort, so wie ein lokaler Journalist. Banner wurden auf dem
nahe gelegenen Hügel aufgestellt.
Die Securitas stellte eine Sperre ungefähr 10 Meter vor dem Bereich
auf, bei dem noch die Aktivisten standen und nach längerem Gespräch
zogen wir uns hinter die Absperrung zurück, da wir keine Konfrontation
mit den Sicherheitsleuten wollten. Auch wurde der erste Sichtschutz über
der Einlasskontrolle vom Suvretta House in Form eines Bauzauns, der mit
einem weißen Tuch überzogen wurde, errichtet. Abends im Pressezentrum
gab es Gerüchte, dass die komplette Straße für uns gesperrt wurde. Also
fuhren wir erneut zum Tagungsort, an dem allerdings nichts
Ungewöhnliches festgestellt werden konnte.
Tag 2 – Donnerstag:
Wir fuhren nach einer kurzen Besprechung vor dem Pressezentrum erneut
zum Suvretta House. Dort gingen wir die Straße entlang, die über dem
Hotel entlang führte und bis jetzt noch nicht komplett mit Sichtschutz
versehen war. Es kamen uns sofort zwei Polizeibeamte entgegen und
erklärten uns die neue Sicherheitszone.
Hier kann man es sich anhören:
Wir wurden dann auf eine Straße verbannt, die von der Straße
abzweigte, auf der wir uns bislang aufhielten. Auch sprühte die Polizei
eine grüne Linie einen halben Meter in die Straße. Wir sollten uns nur
dahinter aufhalten, dürfen aber die Sicherheitszone durchlaufen. Falls
wir uns nicht daran halten, würde die Sicherheitszone ausgeweitet.
Später kam auch noch der Pressesprecher der Polizei vorbei:
Zum Glück regnete es bis dahin nicht, da wir bis jetzt nur Stunden
lang im Freien warten mussten. Wir statteten uns mit Walkie-Talkies aus,
da es mehrere Zufahrten zum Hotel gab. Doch der Haupteingang schien als
einziges über eine richtige Eingangskontrolle zu verfügen. Auch waren
einige bei der Abzweigung weiter unterhalb der Hauptzufahrt, die auch
Fotos machten und die Limousinen an einem Zebrastreifen aufhielten. Über
sie waren wir fast immer rechtzeitig über eintreffende verdächtige
Autos informiert. Diese waren häufig mit verdunkelten Scheiben
ausgestattet. Es wurden weitere Transparente auf dem Hügel oberhalb der
Hauptzufahrt aufgestellt. Sprüche wurden auf der Straße geschrieben. Es
trafen immer wieder Limousinen ein und wir versuchten, die Insassen zu
identifizieren. Dazu wurden unzählige Fotos geschossen. Und wir
vermuteten, dass einer davon Matthias Naß von „Die Zeit“ war. Näher
wurden die Bilder im Pressezentrum analysiert. David Rockefeller war
dagegen unverkennbar und sein Name wurde schon durch die Walkies
gebrüllt, bevor wir sein Auto sahen.
Aaron Dykes war da und machte neben Fotos auch immer wieder
Mitteilungen an Alex Jones. Die Straße, die entlang des Hotels führte,
wurde für 2 bis 3 Stunden wegen einem angeblichen Bombenfund
geschlossen. Das führte auch dazu, dass einige, die ihr Auto oberhalb
geparkt hatten, nicht zu ihren Autos kamen. Später konnte man bis zum
Parkplatz und die Polizei fuhr die Autos, nach dem man ihnen den
Schlüssel gegeben hatte, vom Parkplatz herunter. Es regnete immer
stärker und der Wind machte den Aufenthalt absolut unangenehm. Trotzdem
hielten dutzende Aktivisten an den verschiedensten Punkten stundenlang
durch. Ein paar, die uns verlassen hatten, kamen später wieder und
brachten Essen und Getränke mit, die sie kostenlos verteilten. Auch traf
ich noch Wojna von DieBandbreite. Ein Großteil der Bilderberger traf an
diesem Tag im Hotel ein. Sie konnten aber den Flughafen und den
Hubschrauberlandeplatz auf Grund des Wetters nicht benutzen. Ein
Polizist in Zivil hat sich im laufe des Tages unter die Menge gemischt
und Fotos oder Videos von Aktivisten geschossen.
Tag 3 – Freitag:
Auch dieser Tag fing mit Regen an, aber auch mit der ersten Liste von
Bilderbergern. Sie stammt allerdings nicht von den Fotos, sondern aus
dem Internet. Später schien dann doch die Sonne ein wenig und es waren
ungefähr 100 Leute, die sich vor der Hauptzufahrt versammelt hatten. Wir
mussten viel warten, da kaum Limousinen eintrafen und wenn doch waren
sie meistens leer. Der Flughafen wurden geöffnet und später wieder
geschlossen aufgrund der Wetterbedingungen. Er wurde wahrscheinlich von
keinem Bilderberger zur Anreise genutzt. Allerdings kamen ein paar per
Hubschrauber an. Ein Hubschrauber landete direkt beim Hotel. Zwar
landete er auf der anderen Seite vom Hotel als die Hauptzufahrt, an der
sich die meisten Demonstranten aufhielten. Trotzdem konnten von der
Schweizer Nationalrätien Doris Leuthard Fotos geschossen werden, da
überall Aktivisten waren. Auch an diesem Tag gab es wieder gratis Essen
und Trinken von ein paar Aktivisten. Am Abend war dann ab 17:00 eine
Gegenveranstaltung der Jung-SVP im Hotel Randolins, welches sich am
Hügel oberhalb der Bilderberg-Tagungsstätte befand. Dort war auch das
Schweizer Fernsehen (SF) und Russia Today (RT), die berichteten. Drei
Schweizer Nationalräte der SVP hielten Reden, bei der sie ihren Unmut
über das Bilderberg Treffen kundtaten. Lukas Reimann bekam viel Applaus
für seinen Vorschlag, Ron Paul zum nächsten IWF Chef zu ernennen und
seinen Aufruf, sich bei dem EU-kritischen „Team Europe“ zu beteiligen, in dem auch Nigel Farage ist. Freeman von Alles Schall und Rauch
hielt auch eine Rede. Auch Jürgen Elsässer war vor Ort, hielt aber an
diesem Tag keine Rede. Er gibt jetzt das Magazin Compact heraus. Die
Musikgruppen DieBandbreite ohne Torben und der Info-Rapper Kilez More
mit Unterstützung von Jakob traten auf und sorgten bei den über 200
Teilnehmer für eine gute Stimmung. Es wurden auch viele Gespräche
geführt, bei dem mir von zwei Agent Provocateur berichtet wurde.
Tag 4 – Samstag:
Der Tag fing wie jeder andere an, es wurde nicht mit Anreise von
weiteren Bilderbergern gerechnet. Trotzdem versammelten sich wieder
viele vor dem Suvretta House. Der Tag war auch wieder mit viel Warten
verbunden und deshalb sagten viele Aktivisten mit Hilfe von Megaphonen
ihre Meinung in Richtung des Survretta House. Die Situation änderte sich
schlagartig, als die Meldung kam, dass einige Bilderberger zu Fuß
außerhalb des Hotels gesichtet wurden. Sie mussten einen Fußweg genommen
haben, um unauffällig das Gelände zu verlassen. Sie waren jetzt auf dem
Rückweg und sind dort einer Gruppe von Aktivisten in die Arme gelaufen
,die sofort den ehemaligen Finanzminister aus Deutschland – Peer
Steinbrück – erkannten. Nun strömten dieser ungefähr 20 Mann starken
Bilderberger Gruppe – darunter natürlich auch Bodyguards – ungefähr 150
Aktivisten entgegen, um ihnen ihre Meinung zu sagen. Insbesondere Herr
Steinbrück musste sich viel Anhören, da die vielen Deutschen ihn
natürlich sofort erkannten. Auch wurde Thomas Enders von Airbus erkannt.
Die meisten anderen wurden erst später anhand von Fotos und Videos
identifiziert. Die Polizei kam und umschloss die Gruppe, doch niemand
hat ihr auch nur ein Haar gekrümmt. Das zeigt mal wieder, wer die
friedlichen Menschen sind und wer nicht.
Hier ein Youtube-Video von der ganzen Aktion:
Am Abend war wieder eine Veranstaltung mit Vorträgen und Musik im
Hotel Randolins. Allerdings kam ich etwas zu spät und der am Vortag
gefüllte Raum war auf Grund der Menschenmasse, die sich in ihm befand,
nicht betretbar. Deshalb verpasste ich die ersten Reden wie die von
Oliver Janich und kam erst in den Raum, als Matt von We Are Change New
York mitten in seiner Rede war. Es müssen sich zu der Zeit mehr als 250
Menschen in dem Hotel Randolins aufgehalten haben. Auch Alexander
Benesch von infokrieg.tv
hielt danach seine Rede. Freemann teilte uns mit, dass unser guter
Freund David Rockefeller heute um Mitternacht ein Jahr älter wird und
wir ihm später noch ein Ständchen singen wollten. Doch erst mal gab es
Musik von Guantana-Mohr, Kilez More und ein paar anderen. Danach, um
kurz vor Mitternacht, zogen wir mit Fackeln den Berg herunter, um dann
vor dem Suvreta House mehrfach Happy Birthday zu singen.
Es war zwar musikalisch nicht sehr schön, doch es war zu mindestens
laut. Einige Personen schauten auch aus dem Fenster, sie konnten
allerdings nicht identifiziert werden.
Tag 5 – Sonntag und Rückblick:
Unser letzter Tag. Wir mussten packen und konnten uns erst später
kurz um die Bilderberger kümmern. Diese waren auch mit der Abreise
beschäftigt. Und es wurden noch einmal Fotos von ihnen geschossen. Wir
verabschiedeten uns von all den netten Leuten, die wir die Tage
getroffen hatten. Es waren neben Deutschland, Österreich und der Schweiz
auch viele Aktivisten und Journalisten aus weiteren Ländern vertreten.
Insgesamt zählte ich 15 verschieden Nationen. Die Aktivisten waren alle
furchtbar nett und es war auch bei schlechtem Wetter noch eine tolle
Stimmung. Auch die Polizei war eigentlich sehr nett, führte aber im
Laufe der letzten Tage ein paar allgemeine Personenkontrollen durch,
aber sie schoss auch mal ein Gruppenfoto, als man sie darum gebeten hat.
Ich möchte mich deshalb bei allen bedanken, die dort waren – auch bei
den Polizisten. Insbesondere bei Freeman und We Are Change Swizerland
und dem netten Herrn, der extra Kuchen gebacken hat und an die
Aktivisten verteilt hat.
Quelle: http://therealstories.wordpress.com/
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