Sonntag, 5. Juni 2011

Musterdemokratie USA, Friedensnobelpreisträger Obama & Bradley Manning


Wikileaks: Todesschütze frei, Enthüller in Haft. Der (ehemalige?) US-Soldat Bradley Manning wird beschuldigt, ein erschütterndes Video aus der Bordkamera eines US-Kampfhubschraubers der Enthüllungsplattform Wikileaks zugespielt zu haben - vor knapp einem Jahr machte das Video Schlagzeilen. 


Das US-Militär hatte jahrelang die Herausgabe dieses Videos verweigert. Zu sehen sind jagdähnliche Szenen wie bei einem Videospiel, doch es handelt sich um echte Menschen. 12 Menschen sterben im Juli 2007 bei diesem Einsatz der US-Soldaten Im Irak. Diese schießen offenbar auf Zivilisten, Verwundete, Journalisten und Kinder. Trotz offensichtlicher Verstöße gegen die Genfer Konvention befindet eine militärinterne Untersuchung die Soldaten für unschuldig. Sie hätten sich an die US-Kriegsregeln gehalten, heißt es in dem Untersuchungsbericht. Bradley Manning hingegen, der mutmaßliche Wikileaks-Whistleblower, sitzt mittlerweile seit sieben Monaten in Einzelhaft. 

Die Haftbedingungen beschreibt Amnesty International als unmenschlich. Ihm drohen bei einer Verurteilung mehr als 50 Jahre Gefängnis. Konservative US-Medien traten eine wahre Hetzkampagne gegen den vermeintlichen Informanten los, beschimpften ihn als Verräter, der exekutiert gehöre. Freunde hingegen erklärten gegenüber Panorama, Manning sei schon immer ein Idealist gewesen, habe einen großen Gerechtigkeitssinn. 

Und Panorama ist es gelungen, mit einem Soldaten zu sprechen, der genau bei diesem Einsatz im Irak dabei war und auch im Video zu sehen ist. Für ihn ist Manning ein Held, der die grausame Realität des Krieges und damit auch amerikanische Kriegsverbrechen öffentlich gemacht habe. Panorama stellt die Fragen: Wer hat wirklich Schuld auf sich geladen? Wer sollte vom Rechtsstaat verfolgt werden: Soldaten, die wehrlose Zivilisten töten oder Bradley Manning, der diese Kriegsverbrechen vermutlich öffentlich machte?

1 Kommentar:

  1. Interessant, dass sich ein deutsches Mainstream-Politmagazin der Sache angenommen hat - ganz wie in alten Tagen.
    Back to the roots ?

    Der Fall Manning ist auch ein schönes aber tragisches Beispiel für das was David Icke "Kognitive Dissonanz" nennt.
    Wikileaks und Julian Assange als Polit-Rockstars/Dissident sind natürlich nicht ganz unerwünscht und dienen der Agenda "Ordnung durch Chaos" zu erschaffen oder eine Nummer kleiner: zumindest genug Chaos durch Verwässerung und Fragmentierung zu schaffen(Info= auch immer = Desinfo=hängt von d.jeweiligen Weltanschauung ab)- ob freiwillig oder unfreiwillig spielt dabei keine Rolle.

    Während natürlich an einer Person wie Manning ein Exempel statuiert werden muss - um zu verhindern, dass sich immer mehr Individuen auf ihre Eigenverantwortung und ihr Gewissen berufen,aus ihrem Traum erwachen,und einfach direkt&entschlossen handeln und so möglicherweise eine Kettenreaktion auslösen.
    Worte kann man notfalls (endlos) im Munde herumdrehen aber jemanden der einmal aufgewacht ist kann man nur mit Gewalt wieder sedieren.
    Schon bemerkenswert, dass man solche "Einzeltäter" mehr fürchtet als eine Whistleblower-Plattform, gell ?

    Das sollte eigentlich zu denken geben um was es wirklich geht - auf jeden Fall nicht um klassischen Polit-Aktivismus,den kann man verwässern, manipulieren, unterwandern- also eher schon um "Bewusst-Sein" per se ?

    Sieht so aus....;)

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