Seltene
Solidarität zwischen dem linken Spektrum und dem Großkapital: SPD,
Grüne und führende Konzerne wollen Euro-Anleihen und
EU-Wirtschaftsregierung. - "Dies
ist der Moment, in dem Deutschland zeigen muss, dass es zu seiner
Zukunft in einer starken und geeinten Europäischen Union steht."
Führende
Stiftungen der deutschen Wirtschaft haben Bundeskanzlerin Angela
Merkel am Vorabend des EU-Gipfels zur Eurorettung zu mehr Mut in der
Europapolitik aufgerufen. In einem offenen Brief an die
Bundesregierung, der der ZEIT vorliegt, fordern die Stiftungen von
Allianz, BMW, Schwarzkopf, Bertelsmann, die Stiftung Mercator und andere
einen "mutigen Schritt voran zu einer noch engeren Wirtschaft- und
Finanzunion". Das Schreiben wird an diesem Donnerstag offiziell
übergeben.
"Ein Scheitern des Euros würde zu unkalkulierbaren, ökonomischen Kosten führen, gerade auch für Deutschland", heißt es in dem Brief, der auch als Anzeige in großen Zeitungen erscheinen soll. Eine "proeuropäische Führungsrolle liegt im ureigenen Interesse Deutschlands", schreiben die Stiftungen weiter. Deutschland und die EU-Partner sollten den Schritt zur Wirtschafts- und Finanzunion auf dem Gipfel wagen, erklärten die wirtschaftsnahen Stiftungen. Der Brief schließt mit dem Satz: "Dies ist der Moment, in dem Deutschland zeigen muss, dass es zu seiner Zukunft in einer starken und geeinten Europäischen Union steht."
"Ein Scheitern des Euros würde zu unkalkulierbaren, ökonomischen Kosten führen, gerade auch für Deutschland", heißt es in dem Brief, der auch als Anzeige in großen Zeitungen erscheinen soll. Eine "proeuropäische Führungsrolle liegt im ureigenen Interesse Deutschlands", schreiben die Stiftungen weiter. Deutschland und die EU-Partner sollten den Schritt zur Wirtschafts- und Finanzunion auf dem Gipfel wagen, erklärten die wirtschaftsnahen Stiftungen. Der Brief schließt mit dem Satz: "Dies ist der Moment, in dem Deutschland zeigen muss, dass es zu seiner Zukunft in einer starken und geeinten Europäischen Union steht."
Zuvor
hatten SPD-Fraktionschef Steinmeier und sein Grünen-Kollege Jürgen
Trittin ausdrücklich die Einführung von gemeinsamen Euro-Anleihen und
Schritte zu einer politischen Union gefordert. CSU-Landesgruppenchef
Hans-Peter Friedrich warf der Opposition daraufhin "unpatriotisches
Verhalten" vor. CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt sprach davon,
dass die SPD "deutsche Interessen" verrate.
Steinmeier
und Trittin bezogen ausdrücklich Positionen, die die Bundesregierung
zuvor angelehnt hatte. So forderte der SPD-Fraktionschef eine
Aufstockung des bisherigen Krisenrettungsschirms und einen teilweisen
Forderungsverzicht von Investoren in Griechenland- und Irland-Anleihen
bereits jetzt. Nötig sei zudem ein Schritt zu einer politischen Union,
für die Mindeststandards in der Arbeits- und Sozialpolitik sowie im
Steuerrecht vereinbart werden müssten. Auch Trittin forderte eine
"gemeinsame Wirtschafts- und Steuerpolitik" in Europa. "Nur dann hat
dieses Europa eine Zukunft."
Am Donnerstag und Freitag treffen sich die Staats- und Regierungschefs aller 27 EU-Mitgliedsstaaten in Brüssel, ihr einziges Thema wird die Rettung des Euro sein. Insgesamt 1700 Milliarden Euro müssen die Staaten der Eurozone im kommenden Jahr am Kapitalmarkt aufnehmen, knapp 313 Milliarden Euro allein die Bundesrepublik.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen