Freitag, 11. Februar 2011

Wikileaks: Ägyptens Mubarak unterstützte Hussein



Wie durch mehrere der Wikileaks-Cables nun bekannt wurde, hatte sich der – ehemalige -  ägyptische Präsident Hosni Mubarak deutlich gegen einen Angriff Iraks, und im speziellen gegen den Sturz von Saddam Hussein, ausgesprochen. Mehrmals soll Mubarak den amerikanischen Vize-Präsidenten Dick Cheney informiert haben, dass ein Land wie Irak einen „starken Führer“ bräuchte. 

Andernfalls wäre Amerika an eine Dauerpräsenz gebunden, um zu verhindern, dass der Iran das Machtvakuum füllen könnte. Außerdem kritisierte Mubarak, wie ebenfalls dank Wikileaks bekannt wurde, Amerikas Forderungen nach einer politischen Öffnung Ägyptens unter der Bush-Regierung.


Mehrere der veröffentlichen Wikileaks-Cables verwiesen darauf, dass Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad über wenige Freunde in der Region verfügen soll. So geht aus dem, vom Telegraph veröffentlichten, Artikel hervor, dass Mubarak sich in erster Linie bezüglich einer dominierenden Rolle Irans sorgte – und das schon lange vor Ahmadinedschad. Eine Diplomaten-Depesche vom 14. Januar 2009 bezieht sich auf ein Treffen Mubaraks mit Mitgliedern des amerikanischen Kongresses in Kario im Dezember 2008. Mubarak hätte sich beklagt, dass Bush senior auf seinen Rat gehört hätte, Saddam Hussein die weitere Führung des Landes zu überlassen. Nicht so sein Sohn, George W. Mubarak wird wörtlich zitiert:

„Ich habe Cheney drei- oder viermal gesagt, dass der Irak einen starken Führer bräuchte und dass es unklug wäre, Saddam Hussein zu stürzen. In diesem Fall würden dem Iran die Pforten geöffnet werden.“
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Mubaraks Meinung entsprechend, wartet der Iran lediglich darauf, dass sich die Vereinigten Staaten aus dem Irak zurückziehen, um das bestehende Vakuum zu füllen. Auch kritisierte Mubarak, dass mehrere extremistische Organisationen wie Hisbollah, Hamas und die Muslim-Bruderschaft ihre Mittel aus dem Iran beziehen würden.
Ohne die exakte Wortwahl wiederzugeben, berichtet der Telegraph auch darüber, dass Mubarak mit der amerikanischen Forderung nach einer politischen Öffnung Ägyptens nicht einverstanden gewesen sei.
Was die gegebene Situation im Irak nach Saddam Hussein betrifft, so zeigt sich, dass es sowohl für die Vereinigten Staaten als auch für das irakische Volk vermutlich besser gewesen wäre, die ehemalige Stabilität Iraks zu erhalten. Was immer dem mittlerweile hingerichteten Präsidenten vorgeworfen werden kann, die Lage hat sich nach seiner Entmachung zweifelsfrei verschlimmert.

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