Die OVKS-Truppen sind bereit, sich in Syrien zu entfalten, falls der
UNO-Sicherheitsrat sie wünscht.
von Thierry Meyssan
Obwohl sich der französische Minister für auswärtige Angelegenheiten,
Laurent Fabius, über die Abstimmung der Resolution 2118 über die
chemischen Waffen in Syrien stürmisch beglückwünschte, markiert dieser
Text den Sieg Russlands und von Präsident Bachar Al-Assad. Er trägt in
sich zwei Folgen, die die französisch-britischen Ansprüche auf das Land
dauerhaft ruinieren.
Wenn nun die Überraschung über die Umdrehung der USA
um ihre eigene Achse in Syrien verhallt ist, kommt eine neue politische
Situation an den Tag, die Punkt für Punkt den von Russland und Syrien
im Juni 2012 gemeinsam entwickelten Plänen entspricht, also noch vor der
Konferenz Genf 1. Damals fasste der Kreml ins Auge, ein Abkommen
mit Washington auszuhandeln, um sowohl die syrische Krise zu regeln,
als auch Präsident Obama zu ermöglichen, aus seiner erstickenden
Konfrontation mit Israel herauszukommen. Dieser Plan, der zu einem
Teilungsprojekt der Leitung im Nahen Osten führen sollte, setzte jedoch
die Anwesenheit russischer Truppen in Syrien voraus. General Hassan
Tourekmani hatte vorgeschlagen, dass eine von den Vereinten Nationen
beauftragte Friedenstruppe der Organisation des Kollektiven Sicherheits-Vertrages
("russische NATO") bereitgestellt werden sollte, da es schon eine
UN-Truppe auf syrischem Boden gibt, die den militärischen Rückhalt auf
dem Golan überwacht.
Die Idee dieser Bereitstellung machte ihren Weg. Die OVKS hat ein
Protokoll mit der Abteilung der Friedenssicherungseinsätze der Vereinten
Nationen im September 2012 unterzeichnet, wodurch sie, wie die NATO,
Aktionen des Sicherheitsrates zuliefern kann. Seit einem Jahr hat die
OVKS 50.000 Mann vorbereitet, die innerhalb von zwei Wochen eingesetzt
werden können. Aber Moskau hatte Angst in eine Falle zu geraten: Es war
doch um die Rote Armee zu vernichten, dass die CIA in 1979 mit
Saudi-Arabien die internationale Dschihad-Bewegung gegründet hatte, die
heute als Al-Qaida bekannt ist. Würde Syrien das neue Afghanistan der
russischen Armee sein?
Angesichts des Zögerns und der Widersprüche der USA wurde das
Projekt unterbrochen, aber nicht aufgegeben. Nun bietet die Lösung der
Chemiewaffen-Krise aber neue Möglichkeiten.
Zuallererst begnügt sich die Resolution 2118 nicht nur den russischen
Plan zur Zerstörung der Überreste des syrischen chemischen Programms
der 80er Jahre zu unterstützen, sie beinhaltet auch implizit das
An-der-Macht-bleiben des Staatspräsidenten Bachar Al-Assad, für
mindestens ein Jahr, damit er die Waffen-Vernichtung beaufsichtigt.
Deshalb verlangen die westlichen Mächte auch nicht mehr seinen Abtritt,
sondern wären für eine Verlängerung seines Mandats und einer
Verschiebung der nächsten Präsidentschaftswahl.
Der Tagung der Staats-und Regierungschefs der OVKS ging ein Treffen
der Außenminister voran. Der Russe Sergej Lawrow erklärte dort die
internationale Situation von Syrien. Er wies darauf hin, dass, wenn die
Dschihadisten nicht an Ort und Stelle neutralisiert würden, kämen sie
bald ins Ausland, besonders nach Zentralasien.
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Zweitens macht die Übergabe der Liste der Chemiewaffen-Bestände durch Syrien an die Organisation für das Verbot chemischer Waffen
(OVCW) diese Lager anfällig, da diese Liste nicht verfehlen wird, in
die Hand "der bewaffneten Opposition“ zu gelangen. Trotz ihrer
Anstrengung kann die syrische arabische Armee nicht gleichzeitig die
internationalen Dschihadisten auf dem ganzen nationalen Gebiet bekämpfen
und ihre Arsenale verteidigen. In Hinsicht auf diese Situation, haben
die um Vladimir Putin am 23. September in Sotchi versammelten
Staatschefs der OVKS (d.h. vier Tage vor der Abstimmung über die
Resolution des Sicherheitsrates-2118) beschlossen, bereit zu sein und
die Vernichtung der chemischen Waffen zu sichern, sobald der
Sicherheitsrat den Antrag stellt. Die Armenischen Truppen, die
Weißrussischen, Kasachischen, Kirgisischen, Russischen und
Tadschikischen Truppen werden sich nicht mehr zwischen die beiden Lagern
stellen, wie es vor eineinhalb Jahren vorgesehen war, sondern um die
Staatsarsenale zu verteidigen. Ihre Aufgabe wäre daher viel einfacher
und wirksamer.
In dieser Perspektive werden die 2.500 Mann der OVKS, die an den
Kasachstan-Manövern von 7. bis zum 11. Oktober teilnehmen müssen, eine
Simulation durchführen.
Übersetzung
Horst Frohlich
Die OVKS-Truppen sind bereit, sich in Syrien zu entfalten, falls der
|
von Thierry Meyssan
Obwohl sich der französische Minister für auswärtige Angelegenheiten, Laurent Fabius, über die Abstimmung der Resolution 2118 über die chemischen Waffen in Syrien stürmisch beglückwünschte, markiert dieser Text den Sieg Russlands und von Präsident Bachar Al-Assad. Er trägt in sich zwei Folgen, die die französisch-britischen Ansprüche auf das Land dauerhaft ruinieren.
Wenn nun die Überraschung über die Umdrehung der USA
um ihre eigene Achse in Syrien verhallt ist, kommt eine neue politische
Situation an den Tag, die Punkt für Punkt den von Russland und Syrien
im Juni 2012 gemeinsam entwickelten Plänen entspricht, also noch vor der
Konferenz Genf 1. Damals fasste der Kreml ins Auge, ein Abkommen
mit Washington auszuhandeln, um sowohl die syrische Krise zu regeln,
als auch Präsident Obama zu ermöglichen, aus seiner erstickenden
Konfrontation mit Israel herauszukommen. Dieser Plan, der zu einem
Teilungsprojekt der Leitung im Nahen Osten führen sollte, setzte jedoch
die Anwesenheit russischer Truppen in Syrien voraus. General Hassan
Tourekmani hatte vorgeschlagen, dass eine von den Vereinten Nationen
beauftragte Friedenstruppe der Organisation des Kollektiven Sicherheits-Vertrages
("russische NATO") bereitgestellt werden sollte, da es schon eine
UN-Truppe auf syrischem Boden gibt, die den militärischen Rückhalt auf
dem Golan überwacht.
Die Idee dieser Bereitstellung machte ihren Weg. Die OVKS hat ein
Protokoll mit der Abteilung der Friedenssicherungseinsätze der Vereinten
Nationen im September 2012 unterzeichnet, wodurch sie, wie die NATO,
Aktionen des Sicherheitsrates zuliefern kann. Seit einem Jahr hat die
OVKS 50.000 Mann vorbereitet, die innerhalb von zwei Wochen eingesetzt
werden können. Aber Moskau hatte Angst in eine Falle zu geraten: Es war
doch um die Rote Armee zu vernichten, dass die CIA in 1979 mit
Saudi-Arabien die internationale Dschihad-Bewegung gegründet hatte, die
heute als Al-Qaida bekannt ist. Würde Syrien das neue Afghanistan der
russischen Armee sein?Angesichts des Zögerns und der Widersprüche der USA wurde das Projekt unterbrochen, aber nicht aufgegeben. Nun bietet die Lösung der Chemiewaffen-Krise aber neue Möglichkeiten.
Zuallererst begnügt sich die Resolution 2118 nicht nur den russischen Plan zur Zerstörung der Überreste des syrischen chemischen Programms der 80er Jahre zu unterstützen, sie beinhaltet auch implizit das An-der-Macht-bleiben des Staatspräsidenten Bachar Al-Assad, für mindestens ein Jahr, damit er die Waffen-Vernichtung beaufsichtigt. Deshalb verlangen die westlichen Mächte auch nicht mehr seinen Abtritt, sondern wären für eine Verlängerung seines Mandats und einer Verschiebung der nächsten Präsidentschaftswahl.
Der Tagung der Staats-und Regierungschefs der OVKS ging ein Treffen der Außenminister voran. Der Russe Sergej Lawrow erklärte dort die internationale Situation von Syrien. Er wies darauf hin, dass, wenn die Dschihadisten nicht an Ort und Stelle neutralisiert würden, kämen sie bald ins Ausland, besonders nach Zentralasien. |
In dieser Perspektive werden die 2.500 Mann der OVKS, die an den Kasachstan-Manövern von 7. bis zum 11. Oktober teilnehmen müssen, eine Simulation durchführen.
Horst Frohlich
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