Während
die Saud die letzten Momente ihrer Diktatur genießen, beraubt die
Enthauptung des Oppositionsführers, Nimr al-Nimr, die Hälfte der
saudischen Bevölkerung aller Hoffnung. Für Thierry Meyssan ist der Fall
des Königreichs unvermeidlich geworden. Er würde mit einer langen Phase
extremer Gewalt einhergehen.
So hat man also sehen können, wie Prinz Mohammed bin Salman die Präsidentschaft des Rates für Wirtschaft und Entwicklung einnahm, der Bin Laden Gruppe eine neue Richtung aufdrängte und die Aramco übernahm. Jedes Mal handelt es sich für ihn darum, seine Vetter auszuspielen und Vertrauens-Männer an die Spitze der Großunternehmen des Königreichs zu setzen.
Nebenbei bemerkt ist darauf hinzuweisen, dass die Hinrichtung von Scheich al-Nimr der Ankündigung der Schaffung einer großen Anti-Terror-Koalition von 34 Staaten um Riyad folgt. Da man weiß, dass der Hingerichtete, der immer gegen Gewaltanwendung war, wegen "Terrorismus" (sic) zum Tode verurteilt wurde, muss man verstehen, dass diese Koalition tatsächlich ein sunnitisches Bündnis gegen die anderen Religionen ist.
Prinz Mohammed hat persönlich beschlossen, den Krieg in Jemen zu starten, angeblich, um den durch ein Bündnis zwischen den Huthis und der Armee des ehemaligen Präsidenten Ali Abdallah Saleh gestürzten Präsident Abd Rabbo Mansour Hadi zu retten, in Wirklichkeit aber um sich der Ölfelder zu bemächtigen und sie gemeinsam mit Israel auszubeuten. Wie erwartet, geht der Krieg schief und Aufständische starten Raubzüge in Saudi-Arabien, wo sich die Armee auflöst, und sie ihr Material im Stich lässt.
Saudi-Arabien ist somit der einzige Staat der Welt, im Besitz eines einzigen Mannes, beherrscht von dem Autokraten und seinem Sohn, der jegliche ideologische Debatte verweigert, keine Form von Opposition toleriert und nur Stammes-Vasallentum zulässt. Was lange als Rest der Vergangenheit galt, sich an die moderne Welt anpassen sollte, hat sich also immer mehr verknöchert, bis zur Identität selbst eines anachronistischen Königreichs.
Der Fall des Hauses Saud könnte durch den Rückgang der Ölpreise verursacht worden sein. Unfähig, seine Lebensart zu reformieren, lebt das Königreich nun ausschließlich von Pump, so dass es laut Finanzanalysten innerhalb von zwei Jahren in Insolvenz fallen sollte. Der Teilverkauf von Aramco könnte eine Verlängerung dieser Agonie gestatten, aber er wird einen Verlust an Autonomie mit sich bringen.
Die Enthauptung des Scheich Al-Nimr wird das Tröpfchen gewesen sein, das das Fass überlaufen ließ. Der Zusammenbruch ist nun unvermeidbar in Saudi-Arabien, weil es keine Hoffnung für diejenigen mehr gibt, die dort leben. Das Land wird in eine Mischung aus Stammes-Aufständen und sozialen Revolutionen stürzen, die viel tödlicher ausfallen werden als die früheren nahöstlichen Konflikte.
Weit davon entfernt sich diesem tragischen Ende zu widersetzen, erwarten die amerikanischen Beschützer des Königreichs es ungeduldig. Sie hören nicht auf, die "Weisheit" des Prinzen Mohammed zu loben, so als ob sie sie zu weiteren Fehlern ermutigten. Bereits im September 2001 arbeitete der Ausschuss des Generalstabes auf einer Karte an einem Umbau des "Nahen erweiterten Ostens", der die Teilung des Landes in fünf Staaten vorsah. Im Juli 2002, bei einem berühmten Treffen des Defense Policy Board überlegte Washington, wie es die Sauds loswerden könnte. Das ist jetzt nur mehr eine Frage der Zeit.
- Prinz Mohammed Bin Salman Al Saud, 30 Jahre alt, alternativer Erbe, zweiter stellvertretender Ministerpräsident, Staatsminister, Minister der Verteidigung, Generalsekretär des Royal Court, Präsident des Rates für Wirtschaft und Entwicklung.
In einem Jahr ist es dem neuen König von Arabien,
Salman, 25. Sohn des Gründers der Dynastie, gelungen, seine persönliche
Autorität auf Kosten der anderen Zweige seiner Familie, einschließlich
des Clans von Prinz Bandar bin Sultan, und dem alten König Abdallah zu
konsolidieren. Es ist jedoch unklar, was Washington den Verlierern
versprochen hat, damit sie nichts tun, um ihre verlorene Macht
zurückzugewinnen. Wie dem auch sei, anonyme in der britischen Presse
veröffentlichte Briefe lassen denken, dass sie ihre Ambitionen nicht
aufgegeben haben.
Durch seine Brüder gezwungen, Prinz Mohamad bin Nayef zum Erben zu
ernennen, hat König Salman ihn schnell isoliert und seine Fähigkeiten
zum Vorteil seines eigenen Sohnes, Prinz Mohammed bin Salman, begrenzt,
dessen Impulsivität und Brutalität von dem Familien Rat, der sich nicht
mehr versammelt, nicht beschwichtigt werden. De facto sind es jetzt er
und sein Vater, die allein, als Autokraten ohne jegliche Opposition ein
Land regieren, das nie ein Parlament gewählt hat und wo politische
Parteien verboten sind.So hat man also sehen können, wie Prinz Mohammed bin Salman die Präsidentschaft des Rates für Wirtschaft und Entwicklung einnahm, der Bin Laden Gruppe eine neue Richtung aufdrängte und die Aramco übernahm. Jedes Mal handelt es sich für ihn darum, seine Vetter auszuspielen und Vertrauens-Männer an die Spitze der Großunternehmen des Königreichs zu setzen.
- Scheich al-Nimr beschrieb das Leben der Schiiten in Saudi-Arabien wie folgt: „Von dem Moment Ihrer Geburt an, sind Sie von Angst, Einschüchterung, Verfolgung und Missbrauch umgeben. Wir wurden in einer Atmosphäre der Einschüchterung geboren. Wir befürchteten sogar die Wände. Wer von uns kennt nicht Mobbing und Ungerechtigkeit, denen wir in diesem Land ausgesetzt werden? Ich bin 55 Jahre alt, mehr als ein halbes Jahrhundert. Seit dem Tag, an dem ich geboren wurde, bis heute, habe ich mich nie in diesem Land sicher gefühlt. Ihnen wird immer etwas vorgeworfen. Sie sind immer in Gefahr. Der Direktor der Staatssicherheit hat es vor mir zugegeben. Er sagte mir, als ich verhaftet wurde: "Ihr Schiiten, solltet alle getötet werden". Das ist ihre Logik. »
- Saad Hariri, doppelter libanesisch-saudischer Staatsbürger. Führer der Bewegung der Zukunft. Offiziell Sohn von Rafic Hariri, inoffiziell, Sohn eines Fürsten der saudischen Königsfamilie.
Nebenbei bemerkt ist darauf hinzuweisen, dass die Hinrichtung von Scheich al-Nimr der Ankündigung der Schaffung einer großen Anti-Terror-Koalition von 34 Staaten um Riyad folgt. Da man weiß, dass der Hingerichtete, der immer gegen Gewaltanwendung war, wegen "Terrorismus" (sic) zum Tode verurteilt wurde, muss man verstehen, dass diese Koalition tatsächlich ein sunnitisches Bündnis gegen die anderen Religionen ist.
Prinz Mohammed hat persönlich beschlossen, den Krieg in Jemen zu starten, angeblich, um den durch ein Bündnis zwischen den Huthis und der Armee des ehemaligen Präsidenten Ali Abdallah Saleh gestürzten Präsident Abd Rabbo Mansour Hadi zu retten, in Wirklichkeit aber um sich der Ölfelder zu bemächtigen und sie gemeinsam mit Israel auszubeuten. Wie erwartet, geht der Krieg schief und Aufständische starten Raubzüge in Saudi-Arabien, wo sich die Armee auflöst, und sie ihr Material im Stich lässt.
Saudi-Arabien ist somit der einzige Staat der Welt, im Besitz eines einzigen Mannes, beherrscht von dem Autokraten und seinem Sohn, der jegliche ideologische Debatte verweigert, keine Form von Opposition toleriert und nur Stammes-Vasallentum zulässt. Was lange als Rest der Vergangenheit galt, sich an die moderne Welt anpassen sollte, hat sich also immer mehr verknöchert, bis zur Identität selbst eines anachronistischen Königreichs.
Der Fall des Hauses Saud könnte durch den Rückgang der Ölpreise verursacht worden sein. Unfähig, seine Lebensart zu reformieren, lebt das Königreich nun ausschließlich von Pump, so dass es laut Finanzanalysten innerhalb von zwei Jahren in Insolvenz fallen sollte. Der Teilverkauf von Aramco könnte eine Verlängerung dieser Agonie gestatten, aber er wird einen Verlust an Autonomie mit sich bringen.
Die Enthauptung des Scheich Al-Nimr wird das Tröpfchen gewesen sein, das das Fass überlaufen ließ. Der Zusammenbruch ist nun unvermeidbar in Saudi-Arabien, weil es keine Hoffnung für diejenigen mehr gibt, die dort leben. Das Land wird in eine Mischung aus Stammes-Aufständen und sozialen Revolutionen stürzen, die viel tödlicher ausfallen werden als die früheren nahöstlichen Konflikte.
Weit davon entfernt sich diesem tragischen Ende zu widersetzen, erwarten die amerikanischen Beschützer des Königreichs es ungeduldig. Sie hören nicht auf, die "Weisheit" des Prinzen Mohammed zu loben, so als ob sie sie zu weiteren Fehlern ermutigten. Bereits im September 2001 arbeitete der Ausschuss des Generalstabes auf einer Karte an einem Umbau des "Nahen erweiterten Ostens", der die Teilung des Landes in fünf Staaten vorsah. Im Juli 2002, bei einem berühmten Treffen des Defense Policy Board überlegte Washington, wie es die Sauds loswerden könnte. Das ist jetzt nur mehr eine Frage der Zeit.
Wichtige Punkte:
Den Vereinigten Staaten gelang es die Frage der Nachfolge von König Abdallah zu regeln, aber drängen Saudi-Arabien heute zum Fehltritt. Ihr Ziel ist, das Land in fünf zu teilen.
Wahhabismus ist Staatsreligion, aber die Saud stützen sich innen und außen nur auf sunnitische Stämme und halten andere Menschen in Apartheid.
König Salman (80 Jahre) überlässt die Ausübung der Macht einem seiner Kinder, dem Prinz Mohammed (Alter 30). Dieser ergriff die Großunternehmen des Landes, hat Jemen den Krieg erklärt und ließ gerade seinen Oppositionsführer, Scheich al-Nimr hinrichten.
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