Samstag, 28. März 2015

ZDF “heute”: Propaganda für eine PR-Tour des US-Militärs durch Osteuropa


Dass die Werbetour der US-Armee nicht durch Deutschland führt, hat natürlich ebenfalls seinen Grund: Bilder protestierender Friedensaktivisten will man vermeiden – auch wenn ARD und ZDF sie ganz sicher nicht ausstrahlen würden. Was die erbärmlichen PR-Schwätzer Hahlweg und Coerper obendrein geflissentlich verschweigen: Die Tschechen wurden bereits gewarnt, die Panzerwagen nicht mit Eiern oder Tomaten zu bewerfen.

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zdf_80Wenn man sich die Nachrichtensendungen von ARD und ZDF anschaut landet man zwangsläufig immer wieder bei der Frage: sind die Moderatoren tatsächlich so dumm oder tun die nur so?
Ein Schaustück der besonderen Sorte bot am 24.3. erneut die 19.00 Uhr heute-Sendung des ZDF:
ZDF_heute_Hahlweg_DragoonRideBarbara Hahlweg: “Der US-Armee geht es wohl um eine Machtdemostration in Richtung Russland und um eine Geste an die Osteuropäer. Ein Konvoi mit 100 Fahrzeugen ist auf dem Rückweg von einem Manöver im Baltikum durch Polen gerollt. Womit die Soldaten nicht gerechnet hatten: unterwegs wurden sie von der polnischen Bevölkerung begeistert gefeiert.
“Wohl“? Was hat dieses Wort an dieser Stelle verloren? Kann es daran, dass es sich bei dieser Panzerwagen-Kolonne um eine Machtdemonstration Richtung Russland handelt, unter halbwegs gebildeten Menschen irgendwelche ernsthaften Zweifel geben? Natürlich nicht. Dass Hahlweg die Zuschauer ganz gezielt für dumm verkaufen will, beweist dann der Nachschlag im folgenden Satz: “Womit die Soldaten nicht gerechnet hatten: unterwegs wurden sie von der polnischen Bevölkerung begeistert gefeiert.
1. Ist diese militaristische Propagandatour bis ins Kleinste geplant und zwar genau mit der Absicht, die Bilder zu produzieren, die dann die westlichen Medien als Helfershelfer in ihren Nachrichtensendungen unters Volk streuen.
2. Die Soldaten wurden nicht von “der Bevölkerung begeistert gefeiert“. Zum einen kommt selbstverständlich nur ein Bruchteil der Bevölkerung zu den Stationen und zum anderen wird dort nicht gefeiert, sondern Kinder werden in Militärfahrzeuge gehievt und Fotos gemacht.
Diese Propagandamethode, ständig die komplette Bevölkerung osteuropäischer Länder als US-, EU und NATO-Fans zu vereinnahmen, kennen wir sattsam aus der Berichterstattung über die Ukraine. Wohin das geführt hat ist hinlänglich bekannt.
Als ob diese militärische PR-Tour einen informellen Mehrwert hätte, der in einem Film präsentiert werden müsste, ist zufällig der einschlägig bekannte Armin Coerper vor Ort und waltzt die Geschichte ganz im Interesse der US-PR-Strategen in einem Duktus aus, der wohl dümmer kaum sein könnte:
zdf_Dragoon_RideArmin Coerper: Einmal auf einem US-Panzer sitzen: Kinderträume werden wahr. Volksfeststimmung im ostpolnischen Białystok. Die Amerikaner sind da – und das Volk strömt auf die Straße. Nicht weit liegt die Stadt entfernt von der Grenze zu Ukraine und dem Krieg der dort herrscht. Die Amerikaner bringen ein Gefühl der Sicherheit.”
Die Panzerwagen parken offensichtlich mitten in der Stadt. Eine Kamera-Drone oder ein Hubschrauber sind vor Ort, um das Viideo zu drehen. Es sind lediglich ein paar hundert Personen, die sich um die Fahrzeuge scharen. Von “der Bevölkerung”, die die Soldaten “feiert” kann also keine Rede sein. Würden Panzerwagen – egal ob deutsch, amerikanisch oder russisch – in einer beliebigen deutschen Innenstadt parken, wären sie selbstverständlich auch in kürzester Zeit umlagert. Und Leute, die meinen, ihre Kinder darauf fotografieren zu müssen, finden sich ebenfalls überall.
Einwohner: “Die Ausrüstung sieht so professionell aus. Ich hoffe, dass wir das nur in Friedenszeiten sehen werden.”
US-Soldat: “Wir danken euch für eure Gastfreundschaft und das wir uns hier wie Filmstars fühlen dürfen.”
Armin Coerper: “In diesen Tagen hört man hier oft den Vergleich mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs, als die Allieierten zwar ihre Hilfe zusagten, Polen aber dann militärisch mit den Deutschen alleine ließen. Das ist das Trauma dieses Volkes und der Grund, warum hier heute die Truppen der Verbündeten mit Begeisterung begrüßt werden.”
Armin Coerper: “1800 Kilometer fährt der Konvoi vom Baltikum nach Deutschland durch Osteuropa. Ein Zeichen der Solidarität und eine Mahnung an Russland, dass diese Länder unter dem Schutz der NATO stehen. Polen hätte die Truppen am liebsten dauerhaft im Land.”
Polnischer Verteidigungsminister Tomasz Siemoniak: “Wir bereiten uns auf eine dauerhafte NATO-Präsenz vor. Wichtig sind uns die rotierenden Einheiten, die hier stationiert werden. In diesem Jahr sollen Zehntausend internationale Soldaten bei uns üben.”
dragoonrideArmin Coerper: Der Ernstfall – ein russischer Angriff – wird jetzt fast täglich trainiert. Hier mit Soldaten aus Kanada. Auch 12.000 Reservisten will Polen dieses Jahr zu Manövern einziehen – so groß ist die Angst vor einem Krieg.
Die servile Unterwürfigkeit, mit der sich das ZDF einmal mehr als Propaganda-Organ und Kriegshetzer im Auftrag der US-Armee entlarvt, ist nur ein weiterer Beleg für die transatlantische Meinungsmache, die in diesem Staatssender Vorrang vor objektiver, ausgewogener und kritischer Berichterstattung hat, wie sie in den Rundfunkstaatsverträgen gefordert ist.
Auf solcherart schwerwiegende Angriffe auf Leib, Leben und Eigentum der US-Armee stehen im “rechtsstaatlichen” Europa nämlich bis zu 3 Jahre Knast!

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