Dass
die Werbetour der US-Armee nicht durch Deutschland führt, hat natürlich
ebenfalls seinen Grund: Bilder protestierender Friedensaktivisten will
man vermeiden – auch wenn ARD und ZDF sie ganz sicher nicht ausstrahlen
würden. Was die erbärmlichen PR-Schwätzer Hahlweg und Coerper obendrein
geflissentlich verschweigen: Die Tschechen wurden bereits gewarnt, die Panzerwagen nicht mit Eiern oder Tomaten zu bewerfen.
in Wenn man sich die Nachrichtensendungen von ARD und ZDF anschaut landet man zwangsläufig immer wieder bei der Frage: sind die Moderatoren tatsächlich so dumm oder tun die nur so?
Ein Schaustück der besonderen Sorte bot am 24.3. erneut die 19.00 Uhr heute-Sendung des ZDF:
Barbara Hahlweg: “Der US-Armee geht es wohl
um eine Machtdemostration in Richtung Russland und um eine Geste an die
Osteuropäer. Ein Konvoi mit 100 Fahrzeugen ist auf dem Rückweg von
einem Manöver im Baltikum durch Polen gerollt. Womit die Soldaten nicht gerechnet hatten: unterwegs wurden sie von der polnischen Bevölkerung begeistert gefeiert.“
“Wohl“? Was hat dieses Wort an dieser Stelle verloren? Kann
es daran, dass es sich bei dieser Panzerwagen-Kolonne um eine
Machtdemonstration Richtung Russland handelt, unter halbwegs gebildeten
Menschen irgendwelche ernsthaften Zweifel geben? Natürlich nicht. Dass
Hahlweg die Zuschauer ganz gezielt für dumm verkaufen will, beweist dann
der Nachschlag im folgenden Satz: “Womit die Soldaten nicht gerechnet hatten: unterwegs wurden sie von der polnischen Bevölkerung begeistert gefeiert.”1. Ist diese militaristische Propagandatour bis ins Kleinste geplant und zwar genau mit der Absicht, die Bilder zu produzieren, die dann die westlichen Medien als Helfershelfer in ihren Nachrichtensendungen unters Volk streuen.
2. Die Soldaten wurden nicht von “der Bevölkerung begeistert gefeiert“. Zum einen kommt selbstverständlich nur ein Bruchteil der Bevölkerung zu den Stationen und zum anderen wird dort nicht gefeiert, sondern Kinder werden in Militärfahrzeuge gehievt und Fotos gemacht.
Diese Propagandamethode, ständig die komplette Bevölkerung osteuropäischer Länder als US-, EU und NATO-Fans zu vereinnahmen, kennen wir sattsam aus der Berichterstattung über die Ukraine. Wohin das geführt hat ist hinlänglich bekannt.
Als ob diese militärische PR-Tour einen informellen Mehrwert hätte, der in einem Film präsentiert werden müsste, ist zufällig der einschlägig bekannte Armin Coerper vor Ort und waltzt die Geschichte ganz im Interesse der US-PR-Strategen in einem Duktus aus, der wohl dümmer kaum sein könnte:
Armin Coerper: “Einmal
auf einem US-Panzer sitzen: Kinderträume werden wahr. Volksfeststimmung
im ostpolnischen Białystok. Die Amerikaner sind da – und das Volk
strömt auf die Straße. Nicht weit liegt die Stadt entfernt von
der Grenze zu Ukraine und dem Krieg der dort herrscht. Die Amerikaner
bringen ein Gefühl der Sicherheit.”
Die Panzerwagen parken offensichtlich mitten in der Stadt. Eine
Kamera-Drone oder ein Hubschrauber sind vor Ort, um das Viideo zu
drehen. Es sind lediglich ein paar hundert Personen, die sich um die
Fahrzeuge scharen. Von “der Bevölkerung”, die die Soldaten “feiert” kann
also keine Rede sein. Würden Panzerwagen – egal ob deutsch,
amerikanisch oder russisch – in einer beliebigen deutschen Innenstadt
parken, wären sie selbstverständlich auch in kürzester Zeit umlagert.
Und Leute, die meinen, ihre Kinder darauf fotografieren zu müssen,
finden sich ebenfalls überall.
Einwohner: “Die Ausrüstung sieht so professionell aus. Ich hoffe, dass wir das nur in Friedenszeiten sehen werden.”
US-Soldat: “Wir danken euch für eure Gastfreundschaft und das wir uns hier wie Filmstars fühlen dürfen.”
Armin Coerper: “In
diesen Tagen hört man hier oft den Vergleich mit dem Beginn des Zweiten
Weltkriegs, als die Allieierten zwar ihre Hilfe zusagten, Polen aber
dann militärisch mit den Deutschen alleine ließen. Das ist das Trauma
dieses Volkes und der Grund, warum hier heute die Truppen der
Verbündeten mit Begeisterung begrüßt werden.”
Armin Coerper: “1800
Kilometer fährt der Konvoi vom Baltikum nach Deutschland durch
Osteuropa. Ein Zeichen der Solidarität und eine Mahnung an Russland,
dass diese Länder unter dem Schutz der NATO stehen. Polen hätte die
Truppen am liebsten dauerhaft im Land.”
Polnischer Verteidigungsminister Tomasz Siemoniak: “Wir
bereiten uns auf eine dauerhafte NATO-Präsenz vor. Wichtig sind uns die
rotierenden Einheiten, die hier stationiert werden. In diesem Jahr
sollen Zehntausend internationale Soldaten bei uns üben.”
Armin Coerper: “Der Ernstfall – ein russischer Angriff – wird
jetzt fast täglich trainiert. Hier mit Soldaten aus Kanada. Auch 12.000
Reservisten will Polen dieses Jahr zu Manövern einziehen – so groß ist die Angst vor einem Krieg.”
Die servile Unterwürfigkeit, mit der sich das ZDF einmal mehr als
Propaganda-Organ und Kriegshetzer im Auftrag der US-Armee entlarvt, ist
nur ein weiterer Beleg für die transatlantische Meinungsmache, die in
diesem Staatssender Vorrang vor objektiver, ausgewogener und kritischer
Berichterstattung hat, wie sie in den Rundfunkstaatsverträgen gefordert
ist.Auf solcherart schwerwiegende Angriffe auf Leib, Leben und Eigentum der US-Armee stehen im “rechtsstaatlichen” Europa nämlich bis zu 3 Jahre Knast!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen