Dienstag, 25.3.2014. Eifel. Wir unterbrechen aus gegebenem Anlaß
unser aktuelles Programm, um eine akute Kriegswarnung auszusprechen.
Nachdem unlängst der Zuspruchs Chinas für Putins Kurs (der sogar ein
Militärbündnis beinhaltet, siehe Spiegel)
zu der Vermutung führte, dass die Kriegsgefahr gebannt ist, besteht
jetzt Grund zur Annahme, dass ein Worst-Case-Szenario eintritt. Der
Grund ist einfach zu benennen: die Paralellen zu der Vorbereitung des
Irakkrieges haben inzwischen ein Ausmaß erreicht, dass man von einer
Wiederholung reden kann.
Rund um die Uhr wird momentan das deutsche Volk medial
vorprogrammiert, um für einen unvermeidbaren Krieg gegen Russland zur
Verfügung zu stehen. Putins Bild in der Öffentlichkeit ähnelt inzwischen
mehr dem Bild des Saddam Hussein, des Ossama bin Laden oder Muammad
Gaddafi als dem eines demokratisch gewählten Politiker, der einen hohen
Zuspruch durch die russische Bevölkerung erhält. Wir üblich vor der
Hinrichtung von einem Lynchmob wird auf jeden – in demokratischen
Gesellschaften üblichen – fairen und gerechten Gerichtsprozess
verzichtet. Das Opfer erhält keinen Anwalt, kein Recht auf Anhörung oder
Verteidigung, es wird ohne Widerspruch exekutiert – wobei die
ausführenden Organe unterschiedlicher Natur sind .
Bekannte meinungsbildende Talkshows in Deutschland stellen Putin als
gemeingefährlichen, größenwahnsinnigen, geisteskranken Despoten da
(siehe Frankfurter Rundschau), ein idealer Kandidat für eine Exekution, nachdem endlich der lang ersehnte, ewige Frieden kommt.
Wie vor einem größeren Krieg üblich, reist der amerikanische
Präsident durch die untergeordneten Natostaaten, um sie auf Kriegskurs
zu bringen, angefeuert von einer ukrainischen Oligarchin, die sich ein
ambitioniertes Ziel gesetzt hat, siehe Weltnetz.TV:
Julia Timoschenko, ukrainische Ex-Regierungschefin und
politische Verbündete deutscher Regierungspolitiker in der derzeitigen
Krise um die Ukraine, hat sich in einem Telefonat mit dem ehemaligen
Vizechef des nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, Nestor
Schufritsch von Viktor Janukowitschs Partei der Regionen, für die
„Vernichtung der verfluchten Russen “ ausgesprochen.
„Ich werde all meine Beziehungen spielen lassen, die ganze Welt
auf die Beine stellen, damit von Russland nicht mal verbrannte Erde
übrig bleibt“, sagte Timoschenko in einem am Montag bei YouTube
veröffentlichten Video. Das Telefonat ist abgehört und ins Internet
gestellt worden.
Diese Äußerung offenbart eine kriminelle Energie, die ihresgleichen
sucht: trotzdem ist diese Frau die Heldin des Westens – und die
Wunschkandidatin der USA.
Während Meldungen über abgefangene E-Mails des Berliner Helden Vitali Klitschko (siehe Golem.de) oder abgefangene Telefonate zwischen der EU-Außenbeauftragten Asthon und Estland Außenminister (siehe Spiegel)
ein sehr düsteres Bild um die wirklichen Hintergründe der
Maidan-Revolution bzw. ihrer gewalttätigen Eskalation zeigen, wird
hierzulande gezielt eine Kampagne gegen Wladimir Putin gefahren – eine
Kampagne, die so auffällig ist, dass sie in breiter Front für Unmut
sorgt, siehe Süddeutsche:
Das Urteil fällt in den großen Medien tendenziell negativ aus: Putin sei gefährlich, wenn nicht gar verrückt.
Schablonenhaft sei das Bild, das viele Medien von Putin
zeichneten: Das eines hemdlosen Machos, der aus reiner Bösartigkeit und
Größenwahn nichts lieber tue, als in fremde Länder einzumarschieren und
das eigene Volk zu unterdrücken. Besonders fatal sei die stereotype
Betrachtung Putins im gegenwärtigen Konflikt.
Ähnliche Berichte kennen wir über Saddam Hussein – kurz vor Kriegsbeginn.
Jedem Bürger muss klar werden, dass wir einen historischen Auftrag
haben: den russischen Bären zu stoppen, bevor er weiter marschiert und
sich Berlin zurückholt (siehe Manager Magazin).
Die Welt muss vor einem größenwahnsinnigen Diktator gerettet werden,
der Vergleich mit Hitler (das endgültige Todesurteil für
nichtamerikanische Politiker) ist schon angestellt worden (siehe Spiegel)
… und auch wenn die US-Außenministerin etwas später ein wenig
zurückruderte, war die Botschaft ins Bewusstsein eingesickert: wir haben
wieder 1939. Wieder gilt es Polen zu retten.
Dass Aussenminister Hans-Friedrich Genscher Russland versprochen
hatten, keine Soldaten östlich der alten Natogrenzen zu stationieren
(siehe Süddeutsche),
wird zwar erwähnt, aber nicht thematisiert – stattdessen fordert die
deutsche Verteidigungsministerin einen Truppenaufmarsch an der
russischen Grenze (siehe Spiegel).
Natürlich würden sich nur völlig wahnsinnig gewordene Politiker in
ein militärisches Abenteuer stürzen … aber war nicht Angela Merkel schon
2003 auf Kriegskurs? Ist lange her, vergisst man gerne – siehe Spiegel:
Angela Merkel hat für einen handfesten Eklat gesorgt: In
einem Beitrag für die “Washington Post” stimmte die CDU-Chefin in den
Kriegsgesang der US-Regierung ein, wetterte gegen die Bundesregierung –
und brach damit nach Ansicht der SPD eine Tradition deutscher Politik.
Der Spiegel weist auch auf eine besondere Wahrheitstreue der Bundeskanzlerin hin:
Mit dem Angriff auf die Bundesregierung aber ließ es Merkel
nicht bewenden. Die Gefahr durch den Irak sei nicht fiktiv, sondern
real, schrieb die Vorsitzende von CDU und Unionsfraktion. Europa müsse
seiner Verantwortung gerecht werden, indem es mit den USA
zusammenarbeite. Worin die Gefahr für die USA und insbesondere für
Deutschland konkret bestehe, mochte sie allerdings nicht verraten.
Wie real die Gefahr war, zeigte sich im Nachheinein. Die Deutsche Welle zitierte eine Studie, die die Anzahl der Lügen der US-Regierung auf den Punkt brachte:
Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit –
US-Regierungsvertreter haben dieses Sprichwort vor dem Irak-Krieg 2003
offenbar wörtlich genommen. Wissenschaftler um den Gründer des Center
for Public Integrity, Charles Lewis, wiesen in einer Studie acht
US-Spitzenbeamten 935 “unwahre Behauptungen” in den zwei Jahren vor dem
Waffengang nach, wie es in einer am Mittwoch (22.1.2008)
veröffentlichten Erklärung hieß. Das Center for Public Integrity ist
eine Non-Profit-Organisation für investigativen Journalismus in
Washington.
Wie viele Lügen haben wir bis heute über die Ukraine gehört? Ist uns
bewusst, dass die Krim völkerrechtlich das Recht dazu hatte, selbst zu
bestimmen, wie sie ihre Zukunft gestalten wollen? Ebenso wie Schottland?
Auch der Irakkrieg wurde von langer Hand vorbereitet – durch
“Sanktionen” die 500 000 Kleinkindern einen erbärmlichen Tod brachten
(siehe Zeit). Man ist sich also bewusst, was man da versucht, siehe Spiegel:
Obama sagte zum Auftakt
seines mehrtägigen Europa-Besuchs, er sei überzeugt, dass
Wirtschaftssanktionen des Westens “erhebliche Folgen” für Russland
haben.
“Wir sind einig darin, dass Russland für sein bisheriges Handeln bezahlen muss.
Kein vernünftiges Wesen würde Völker in einen dritten Weltkrieg
führen. Jeder nur halbwegs klar denkene Politiker müßte verstehen, dass
eine Achse Moskau-Peking im Interesse westlicher Außenpolitik verhindert
werden sollte – eine Allianz, die sich wegen der westlichen Akzeptanz
einer ukrainischen Putschregierung aus rechtsradikalen und
antisemitischen Kräften schmiedet … und wohl auch noch den
völkerrechtswidrigen Bosnienkrieg der Nato nicht vergessen hat – oder
die Bombadierung Lybiens, Somalias oder des Jemens.
Trotzdem wird der Kriegskurs weiter fortgesetzt.
Die Methoden sind klar erkennbar, allen bekannt und werden gezielt Tag für Tag eingesetzt, siehe
Frankfurter Rundschau:
Beide Weltkriege sind Beispiele dafür, wie sich Aggression
manipulativ erzeugen lässt. Die Methode besteht darin, andere zu
dehumanisieren, gegen die sich die Aggression richten soll. Wer durch
Propaganda den Eindruck vermittelt bekommt, andere hätten sich gegenüber
Dritten inhuman verhalten, wird Aggression und den Wunsch nach
„gerechter“ Bestrafung spüren. In beiden Weltkriegen war es denen, die
von einem Krieg profitieren wollten, gelungen, den Gegner zu
dehumanisieren und die deutsche Bevölkerung mit einem rassistischen
Dünkel zu infizieren.
Darum wird aus Putin ein Hitler – und die souveräne Krim ein
besetztes Land. Darum werden Ängste geschürt, dass Putin jetzt ganz
Osteuropa erobern will.
Was wir klar sehen müssen: hier wird ein klarer Kriegskurs gefahren –
und der Krieg kommt den westlichen Oligarchien sehr entgegen: die USA
stehen am Rande eines Staatsbankrottes, Europa kann die Geldgier der
Banken nicht befriedigen und das europäische Volk geht auf die
Barrikaden (siehe Spanien). Die Uhr tickt, der politische Wind könnte
sich jederzeit drehen, das System Kapitalismus ist wieder mal am Rande
seiner Bezahlbarkeit angekommen: für Leute, die in sicheren
Privatbunkern im mittleren Westen der USA eine Bleibe finden, der ideale
Zeitpunkt, zum Zwecke der Unterhaltung, der Statussicherung und
Volksdisziplinierung wieder einmal Völker gegeneinander aufzuhetzen.
Endlich kommt der große Krieg, den christliche Fundamentalisten in
den USA schon so lange herbeisehnen, weil an seinem Ende Christus selbst
auf die Erde kommt.
Was man zur perfekten Inszenierung des Krieges der “Gerechten” gegen “Gog und Magog” (“die Horden des Satans”, siehe GiBS)brauchte,
war die Allianz der zuvor verfeindeten Staaten China und Russland. Die
hat man durch ständig wachsenden Druck amerikanischer Basen (nach noch
nicht bestätigten Meldungen entfernt das ZDF gerade eine Dokumentation
über die Einkreisung von China und Russland durch die USA aus seinen
Archiven) jetzt gezielt bewerkstelligt: der letzte große Weltkrieg kann
beginnen, die endgültige Vernichtung aller Widersacher des “american way
of life” und die endgültige Eleminierung lästiger Konkurrenz aus China,
Russland, Japan und Europa kann in Angriff genommen werden.
Vernünftig – ist das nicht.
Aber: welcher Krieg war das schon?
PS: ein Nachtrag. Aktuell veröffentlich der Spiegel
eine Stellungnahme zur Äußerung Timoschenkows, die an Tendenziösität
kaum zu überbieten ist. Unterstellt wird, dass zentrale Aussagen
Timoschenkows vom russischen Geheimdienst “hineingeschnitten” wurden.
Wurde hier nicht manipuliert, hat Putin die Krimbewohner vor einem
Völkermord gerettet.
Schufritsch fragt, wie man denn in Zukunft mit den “acht
Millionen Russen auf dem Territorium der Ukraine” umgehen solle, worauf
Timoschenko antwortet, man solle “sie mit Atomwaffen erschießen”.
Die in dem Telefonat enthaltene Morddrohung Timoschenkos gegen Putin
wird bestätigt, ebenso wie die abfällige Bezeichnung aller russischen
Bürger der Ukraine als “Ziegenbärte” – was auf jeden Fall deutlich
zeigt, welch´ Geistes Kind die Freunde des Westens sind.
http://www.nachrichtenspiegel.de/2014/03/25/akute-kriegswarnung-fuer-europa-medien-bereiten-militaereinsatz-vor/
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