Täglich sterben in Syrien Menschen. Nicht
den bewaffneten Aufständischen wird die Schuld zugesprochen, sondern
ausschließlich der syrischen Regierung. Behauptungen, dass die
Revolution vom Ausland initiiert wurde, dass die Widerstandskämpfer, in
Syrien Terroristen genannt, vom Ausland mit Waffen versorgt werden,
passen nicht in das künstlich geschaffene Gesamtbild. Auch wenn sie der
Wahrheit entsprechen.
Wer trägt die Verantwortung für jedes
Massaker? Den meisten der Medien zufolge, wenn auch gelegentlich recht
vorsichtig formuliert, immer Assad. Diesbezüglich möchte ich jedoch in
Erinnerung rufen, dass z. B. im Falle des Massakers von Hula am 25. Mai,
dem 108 Menschen zum Opfer fielen, sogar die Frankfurter Allgemeine
von Zeugenaussagen berichtete, die besagen, dass es sich nicht bei den
syrischen Sicherheitskräften, sondern bei den Aufständischen um die
Mörder handelt.
Als Sprecherin der syrischen Opposition
taucht regelmäßig der Name Bassma Kodmani auf. Wer ist diese Frau?
Gehört sie den Opfern des Assad-Regimes an, die nun ihr Leben für Land
und Freiheit einsetzt?
Sie war gerade 10 Jahre alt, als ihre
Familie 1968 Syrien verließ, nachdem ihr Vater, ein syrischer Diplomat,
eine sechsmonatige Gefängnisstrafe verbüßt hatte. Drei Jahre verbrachten
sie im Libanon, dann zogen sie nach London und ihre politische
Ausbildung absolvierte Kodmani in Paris. Schon im Jahre 2008 zählte sie
zu den Gästen beim Bilderberg-Treffen, damals noch als Französin. Sie
repräsentierte die sogenannte „Arab Reform Initiative“, eine vom Westen
gesteuerte Vereinigung verschiedener arabischer „Forschungsinstitute“.
Beim 2012-Treffen
wurde als Nationalität dann „international“ angegeben und eingeladen
wurde sie in ihrer Funktion als „Vorstand der Auslandsorganisation des
Syrischen Nationalrats“.
Die seit 1954 regelmäßig abgehaltenen
Bilderberg-Konferenzen finden ausnahmslos unter Ausschluss der
Öffentlichkeit statt. Obwohl hochrangige Persönlichkeiten aus Politik,
Wirtschaft und den Medien (siehe Teilnehmerliste)
zweifellos über geopolitisch bedeutende Angelegenheiten diskutieren,
wird das allgemeine Stillschweigen meist kritiklos hingenommen.
Ungeachtet der dort erfolgten Absprachen, wenn Kodmani als Sprecherin
der syrischen Rebellen zitiert wird, sollte es eigentlich der
journalistischen Sorgfalt entsprechen, Recherchen bezüglich ihres
Umfeldes durchzuführen.
Der britische Guardian
hat dies auch getan und stieß dabei auf weitere sonderbare Verbindungen
mit der internationalen Finanzwelt. Im Jahr 2005 gehörte Kodmani der
„Ford Foundation“ an, eine zehn Milliarden Dollar reiche Organisation,
die als offizielle Funktion die „Förderung menschlichen Wohlergehens“
angibt. Auch die bereits zitierte „Arab Reform Initiative“ erfreut sich
namhafter Unterstützer. Gegründet wurde dieser Dachverband nämlich vom
US-amerikanischen Council on Foreign Relations (CFR), einem überaus einflussreichen Think Tank, dem praktisch alle großen Konzerne, von ABC-News über Coca Cola, Merck und Google bis zu Goldman Sachs und Deutsche Bank als Mitglieder ebenso angehören wie amerikanische Spitzenpolitiker.
Der Guardian führt weiter aus,
dass die „Arab Reform Initiative“ von einer, dem CFR unterstehenden
Organisation namens „US/Middle East Projet“ gegründet wurde, der ein
pensionierter General namens Brent Scowcroft vorsteht, ehemaliger
US-Sicherheitsberater. Mit im Vorstand sitzt Zbigniew Brezinski, der
Scowcroft als Sicherheitsberater im Jahr 1977 abgelöst hatte.
Wenn eine Frau, die sich derartiger
Verbindungen erfreut, nach Interventionen durch westliche Militärs in
Syrien verlangt, so kann dies wohl kaum als „die Stimme des Volkes“
gewertet werden.
Der ausführlich recherchierte und in viele Details gehende Artikel beim Guardian
führt aber noch eine Reihe weiterer Namen an, die von den Medien als
Sprecher der syrischen Revolution anerkannt werden, praktisch jedoch
unter dem Einfluss westlicher Organisationen stehen. Einer davon wäre
Radwan Ziadeh, der ebenso wie Kodmani dem „Syrischen Nationalrat“
angehört. Sein schriftlicher Aufruf an US-Präsident Obama, gegen die
syrische Regierung in den Krieg zu ziehen, wurde u. a. von James
Woolsley (ehemaliger CIA-Chef) und dem engen Vertrauten von Bush jr.,
Karl Rove, mitunterzeichnet. Außerdem steht Ziadeh in direkter
Verbindung mit dem britischen Think Tank Chatham House, der ebenso wie der CFR zu den weltweit einflussreichsten zählt.
Ein weiterer Name ist Ausama (oder Osama)
Monajed. Auch er forderte wiederholt militärisches Eingreifen durch die
USA und die NATO. Ein Archivphoto
des Weißen Hauses zeigt ihn im Jahr 2008 bei einer Einladung von George
W. Bush, zusammen mit anderen „Dissidenten“, wie dem Putin-Gegner Garry
Kasparov.
Ein weiterer Name taucht auf, der schon
in anderen Revolutionen, die angeblich aus dem Volk heraus entstanden
seien, seine Finger im Spiel hatte: George Soros.
Im Jahr 2007 wurde ein „European Council on Foreign Relations“ (ECFR) ins Leben gerufen. Auf der Mitgliederliste
finden sich Namen wie George Soros, Bassma Kodmani, aber auch Joschka
Fischer, Cem Özdemir und Karl-Theodor von Guttenberg, neben einer Menge
anderer Repräsentanten von Politik, Finanzwesen, Wirtschaft und Medien.
George Soros steht einer ganzen Menge von
Organisationen vor. Eine davon trägt den Namen „Open Society
Foundations“. Schon Ende des Jahres 2010 trug der amerikanische
Journalist Glen Beck für Fox News Fakten zusammen (The Puppet Masters),
die zumindest zu dem Verdacht führen, dass diese „Open Society
Foundations“, neben anderen, ihre Finger bei den sogenannten
Farbrevolutionen im Spiel hatte. Und schon zu Beginn des „Arabischen
Frühlings“ erkannte Glen Beck dieselben Symbole und eine ähnliche
Handschrift.
Ein weiteres Land, in der die „Open
Society Foundations“ äußerst aktiv sind, ist Russland.
Selbstverständlich geht es immer nur um Demokratie und Menschenrechte.
Wen wundert es, dass Vladimir Putin, der bei der letzten
Präsidentschaftswahl 63,6% der Stimmen erhielt, sich gegen derartige
ausländische Organisationen zur Wehr setzt? Von den Medien wird ihm die
verhängte Deklarationspflicht für ausländische Finanzierung
oppositioneller Organisationen als autokratische Herrschaft angelastet.
Und warum wehrt sich Russland gegen ein
militärisches Eingreifen in Syrien? Im Westen lernen wir, dass
NATO-Bomber Menschleben retten. Russlands Putin nimmt Diktator Assad
jedoch in Schutz. Also, so der Glaube der „Spiegelbildgeschädigten“
(durch Spiegel oder Bild geschädigt), kann es um ihn nicht viel besser stehen.
Dieser kurze Einblick in die Beziehungen
der immer wieder zitierten Oppositionellen in Syrien verweist jedoch auf
ein völlig anderes Bild. Während das politische System Deutschlands,
wie die jüngsten Abstimmungsergebnisse im Bundestag zeigen, mit
Demokratie gar wenig zu tun hat, scheint es als würden diejenigen
ausländischen Politiker, die von den westlichen Medien regelmäßig
angegriffen werden, die Machtübernahme durch den internationalen
Finanzsektor in den eigenen Ländern zu verhindern versuchen. Dass
Libyens Gaddafi sein Volk misshandelt hätte, ist ebenso unwahr wie die
Behauptung, der Irak hätte unter Saddam Hussein über
Massenvernichtungswaffen verfügt. Und wenn ein Krieg gegen den Iran in
Vorbereitung stehen sollte, dann geht es nicht um die nukleare
Forschung, sondern um Öl und Geld. Immerhin untersteht die iranische
Zentralbank der demokratisch gewählten Regierung und nicht dem
internationalen Bankenkartell.
Selbstverständlich dürfen wir nicht davon
ausgehen, dass Assad, Putin oder auch Ahmadinedschad das Wohlergehen
ihrer Völker von größerer Bedeutung ist als für Merkel oder Obama. Doch
mit der Befreiung des Volkes, als was ausländische Interventionen so
gerne dargestellt werden, hat dieses Spiel absolut nichts zu tun. Es
geht um Macht, um Einfluss, um Finanzkontrolle und um die
wirtschaftliche Vorherrschaft. Und dass sich manche Politiker gegen die
Macht des internationalen Finanzsektors, der über Think Tanks ebenso
herrscht wie über Parlamente, zur Wehr setzen, kann ihnen nicht
unbedingt angelastet werden. Unumstritten erfordert objektive
Berichterstattung jedoch entsprechende Hinweise.
http://www.theintelligence.de/index.php/politik/international-int/4701-syrische-oppositionelle-als-gast-bei-den-bilderbergern.html
http://www.theintelligence.de/index.php/politik/international-int/4701-syrische-oppositionelle-als-gast-bei-den-bilderbergern.html
Es ist doch eine grobe Vereinfachung, Assad, Putin und Ahmadineschad indirekt zu unterstellen, sie seien nicht am Wohlergehen ihrer Völker interessiert. Da dies für Merkel ganz sicher und für Obama hinsichtlich Mittel- und Unterschicht angenommen werden muss, kann man nur zu dem Schluss kommen. Ich glaube im Gegenteil, mindestens Putin und Amadineschad machen einen recht guten Job für ihre Völker.
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