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Dienstag, 4. Februar 2014
Syrien UNZENSIERT - Interview mit Christoph Hörstel
Was ist in Syrien tatsächlich passiert?
Was geschieht auf der weltpolitischen Bühne und wie ist dieses Geschehen einzuordnen?
Wir freuen uns, heute ein exklusives Interview mit einem Mann ausstrahlen zu können, der sich mit seinem Scharfsinn einen Namen als intelligenter Analytiker gemacht hat. Christoph Hörstel ist Regierungs- und Unternehmenberater, Publizist und Experte für Zentral- und Südasien, Nah- und Mittelost und Sicherheitsfragen. Ab 1985 arbeitete er beim ARD-Fernsehen als Sonderkorrespondent, Nachrichtenmoderator und Chef vom Dienst. Er war in Afghanistan und Pakistan unterwegs, wo er auch als Regierungsberater tätig war. Weitere Einsätze absolvierte Hörstel in den USA, dem vereinigten Königreich, Indien, Irak und Iran. 2006 und 2007 coachte er ausgewählte Führungskräfte der deutschen ISAF-Truppe. Mit seiner umfassenden und weitreichenden Kenntnis ist der Vater von vier Kindern auch politisch aktiv und rief 2013 eine Bürgerbewegung der politischen Mitte aus, die „Deutsche Mitte". Vergangenen Montag wurde nun der Bericht der Uno-Inspektoren vorgelegt, der besagt, dass in Syrien das Giftgas Sarin eingesetzt worden sei. Samantha Power, Uno-Botschafterin der USA kommentierte den Bericht folgendermaßen: "Die Gesetze der Logik lassen nur den Schluss zu, dass das Regime hinter den Angriffen steht." Ist das so?
Auf welche Beweise stützt man sich bei der Interpretation des Berichtes und wie stichhaltig sind diese?
In den Medien war in den letzten Tagen zu vernehmen, dass Deutschland zwischen 2002 und 2006 an Syrien Chemikalien geliefert hat, die auch zur Produktion des Giftgases Sarin verwendet werden können. Geht es hier darum, weitere vermeintliche Indizien dafür zu liefern, dass Assad der Täter sein muss?
Wenn nicht Assad die Giftgasanschläge in Auftrag gegeben haben sollte, wer kommt dann als Verantwortlicher in Frage?
Jetzt wird an einer „starken und bindenden" Uno-Resolution gearbeitet, mit der der diplomatische Druck auf Syrien erhöht werden soll. Doch Russland stellt sich weiterhin quer. Obama machte deutlich, dass die USA bei einem Scheitern der Diplomatie weiterhin darauf vorbereitet seien, „zu handeln". Wie müssen wir das einordnen?
Warum hat Russland mit seinem Vorstoß eine fast sichere Niederlage Obamas im US-Kongress bei der Abstimmung über einen 60-, 90-Tage-Krieg verhindert?
Hat der russische Vorstoß, wenn dann der Sofort-Krieg um Syrien vermieden werden könnte, denn auch mittel- und langfristig den Frieden gesichert?
Hans Blix, der als UN-Chefinspekteur 2003 bei der Suche nach den vermeintlichen Atomwaffen im Irak war, sagte, dass ein US-Militärschlag auf Syrien ohne UN-Mandat genauso unrecht sei wie der Angriff der Amerikaner damals auf den Irak. Wie sehen Sie das?
Wäre so ein Militärschlag der Amerikaner durch irgendetwas legitimiert?
Blix kritisiert auch, dass die Nato, die USA oder andere irgendwie geartete „Allianzen von willigen Staaten" sich als Weltpolizei betrachten und in Länder eingreifen, ohne von diesen selbst bedroht zu sein. Welche Interessen stehen hinter diesem Auftreten der USA und auch der Nato als Weltpolizei?
Geht es hier wirklich um die vergasten Kinder, deren Bilder nun seit Wochen überall gezeigt werden?
Auffällig in diesem ganzen Rummel um Syrien ist die Rolle der Medien. Der Spiegel z.B. trommelte in seinem großen Leitartikel in der Woche nach dem mutmaßlichen Chemiewaffenanschlag in unüberhörbarer Weise die Triegstrommel. Sie selbst berichteten ja für viele Jahre als Korrespondent unter anderem für die ARD aus diversen Krisenregionen und haben da tiefe Einblicke erhalten. Welche Rolle spielt die angeblich freie Presse in diesem ganzen Geschehen?
Herr Hörstel, lassen Sie uns einen Blick in die Zukunft werfen. Der neu gewählte iranische Regierungschef Rohani sagte: "Von Syrien hängt das Schicksal der ganzen Region ab -- unter gewissen Umständen sogar das Schicksal der gesamten Welt". Was meint er damit und was sehen Sie in Bezug auf die Syrienkrise noch auf uns zukommen?
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