Donnerstag, 29. September 2011

Al Kaida an Mahmud




(Quelle www.20minuten.ch, meine Kommentare in kursiv)

Das Terrornetzwerk attackiert den iranischen Präsidenten wegen seinen Verschwörungstheorien. Nicht die USA, sondern Al Kaida stecke hinter 9/11.

Jetzt hat Al Kaida schon eine Pressestelle und Pressesprecher?
Es war nicht das erste Mal, dass Mahmud Ahmadinedschad andeutete, die USA hätten die Terroranschläge vom 11. September 2001 inszeniert. Aber offenbar war es einmal zu viel. Im Nachgang zu seinem Auftritt vor der UNO hagelt es Kritik aus unerwarteter Ecke: Al Kaida wirft dem iranischen Präsidenten vor, ihnen die «grösste Operation aller Zeiten gegen die USA» zu missgönnen und deshalb mit seinen Verschwörungstheorien von der wahren Urheberschaft der Anschläge abzulenken.
 

Die allergrösste Verschwörungstheorie ist und bleibt die offizielle Aussage der US Regierung das 19 Araber, welche nicht einmal ein Sportflugzeug fliegen können, die gesamte Flugabwehr der USA lahmlegen und ungestört in den hochbewachten Pentagon stürzen?  Fakt ist, die USA brauchte einfach einen Grund um in den Irak und in Afghanistan einzumarschieren. Man bereitet das Problem vor und bietet eine Lösung.

Die Zurechtweisung steht in der aktuellen Ausgabe des englischsprachigen Magazins der Al Kaida, «Inspire». Natürlich gebe es viele Leute, die an solche Thesen glauben, schreibt Autor Abu Suhail in einem Kommentar. Aber es gebe nur eine Regierung, und das sei die iranische. Dass ihnen Mahmud Ahmadinedschad ausgerechnet in ihrem zehnjährigen «Jubiläum« die Show stiehlt, stösst dem Terrornetzwerk offenbar sauer auf: «Al Kaida, eine Organisation unter Beschuss, ohne eigenen Staat, gelang etwas, was Iran niemals hätte vollbringen können», heisst es. Deshalb mussten die Iraner einen Weg finden, «9/11 zu diskreditieren». Etwas besseres als Verschwörungstheorien habe ihnen nicht einfallen können.


«Iran spielt das politische Spiel sehr gut»

Gleichzeitig enthält der Kommentar auch durchaus treffende Analysen. Für die Iraner sei Anti-Amerikanismus ein «politisches Spiel», behauptet der Autor. Je nach Lage würden sie mit der Supermacht kollaborieren, etwa im Afghanistankrieg, oder gegen sie agieren. Seit der Revolution 1979 hätten sie versucht, mit ihrer anti-amerikanischen Rhetorik die Herzen der Muslime zu gewinnen. Iran habe dieses «Spiel sehr gut gespielt» und sich einen Namen als das einzige Land gemacht, das sich gegen die USA zur Wehr setzt.

Das Verhältnis zwischen Al Kaida und dem Iran ist komplex. Grundsätzlich verachten die fundamentalistischen Sunniten die mehrheitlich schiitischen Iraner als Ketzer. Gleichzeitig haben zahlreiche, auch hochrangige Mitglieder der Al Kaida nach der US-Invasion in Afghanistan 2001 Zuflucht im Iran gefunden. Von einer Auslieferung an die USA oder Pakistan sind sie bis heute verschont geblieben.



Man möchte meinen, dass Abdul Belhaj, der Führer der von der NATO unterstützten Truppe, welche Tripolis vor einen Monat eingenommen hat, ein beschäftigter Mann sei. Schließlich ist die Stadt immer noch nicht sicher genug, dass sich der “Übergangsrat” hierher wagt, um über die kriegsgeplagte Nation zu herrschen; die Rebellenkräfte 85 Meilen südlich bei Bani Walid sind schwer geschlagen und verduften vom Schlachtfeld. Mittlerweile ist die aller-allerletzte Belagerung und Einnahme  Sirtes offenbar wieder verschoben worden und die Zivilisten, welche aus der zertrümmerten Stadt fliehen, berichten über den Genozid gegen die Zivilbevölkerung Libyens, der von der NATO und den Rebellen ausgeführt wird und nicht etwa von Gaddafi.[1]

Aber offensichtlich hatte Abdul Belhaj Zeit, einen langen Artikel mit dem Titel “Die Revolution gehört allen Libyern, ob säkulär oder nicht” zu schreiben, der freundlicherweise vom Londoner Guardian veröffentlicht wurde. In dem Artikel darf sich der Mann in voller Länge darüber ausbreiten, was im Grund eine lebenslange Terroristenkarriere ist und sich seiner massenmörderischenVerdienste rühmen, die er und seine Kohorten unter dem Schutz der NATO gegen das libysche Volk erheischen.

Für diejenigen, die es noch nicht wissen: Belhaj ist Gründungsmitglied der Libyschen Islamischen Kampfgruppe (LIFG), eine Unterorganisation der Al Qaida und sowohl beim US State Department [2] als auch beim United Kingdom Home Office [3]}als eine terroristische Organistaion gelistet. LIFG war das Thema eines Berichts des West Point’s Combating Terrorism Center [4] bezüglich fremden Kampfeinheiten, die im Irak auftauchten und amerikanische und britische Soldaten töteten.

Der Artikel von Belhaj im Guardien klingt verdächtig nach einer Presseerklärung des US-Außenministeriums und weniger nach den Worten eines Al-Qaida-Terroristen und listet wortgetreu alle Argumentationspunkte der USA, Großbritanniens und der NATO an, wie sie in der UN-Resolution 1973 zu finden sind. Belhaj behauptet, das er 2010 in Libyen aus dem Gefängnis entlassen wurde, nachdem er versprochen hatte, seine Terrorkampagne in Libyen einzustellen, um dann Monate später im Februar 2011 einen bewaffneten Aufstand gegen die libysche Regierung anzuführen. Belhaj behauptet weiter, das sich die Revolution erst dann blutig wurde, nachdem die Gaddafi-Kräfte gewaltsam gegen die Demonstrationen vorgegangen seinen. Das Ganze ist eine glatte Lüge, denn Belhaj und seine LIFG waren seit 30 Jahren in einem von den USA und Großbritannien unterstützten Konflikt mit dem Gaddafi-Regime verwickelt.

Nach seiner offensichtlich vorgegebenen Litanei von Lügen fährt Belhaj fort, verdeckte Drohungen zu machen und zwar gegen die “neue Übergangsregierung” hinsichtlich der Gefahr, Mitglieder der Revolution aus der Regierung auszuschliessen. Dann dankt er der “Internationalen Gemeinschaft“  , vermutlich meint er damit die NATO, welche im buchstäblich das Land auslieferte — er dankt einer NATO, deren Soldaten er in den Bergen Afghanistans und seine LIFG-Kämpfer im Irak töteten; er dankt einer NATO, deren Mitgliedsstaaten ihn festnahmen, einsperrten und folterten. Belhaj hofft, dass Libyen eine “politisch, wirtschaftlich und in sozialer Hinsicht fortschrittlicher Staat” und ein “dynamischer Player in der Familie der Nationen” wird.

Man weiß nicht ob man lachen oder weinen soll. Nicht nur wegen der dümmlichen Propaganda, die uns der Guardian da aufbinden will und der Ausdrucksweise  im Stile eines heldenhaften Staatsmannes, wo es sich doch um einen eiskalten Killer handelt.

Es ist vielmehr die Tatsache, dass der Guardian und der Rest der gleichgeschalteten Presse buchstäblich versuchen, die Realität mit lächerlichen und erfundenen Geschichten umzuschreiben. Dies kommt einem Angriff auf die Menschenwürde gleich.

Der Guardian selbst ist eine Propagandamaschine, die den Konzernen gehört, ein Mitglied der ungewählten politischen Denkfabrik Chatham House [6], wie eine Myriade von anderen Medien, Konzernen und Finanzinstituten auch. Diese sind es, die tatsächlich unser nationales und globales Schicksal schmieden und nicht die Politiker, die wir wählen. Solche Denkfabriken repräsentieren die Interessen der mächtigsten Leute der Welt. Sie sind die Architekten und helfenden Hände, welche die globale Agenda vorantreiben.

Der Krieg gegen den Terror ist ein Krieg der Verrückten gegen die Menschheit. Ein notorischer Terrorist, der in einer in einer britischen Zeitung Artikel über einen Krieg schreibt, der vom “linken” wie vom “rechten” Establishment unterstützt wird, sollte beim größten Skeptiker die Alarmglocken klingen lassen.
[1] The Australian, “Civilians accuse NATO of massacre in Sirte raids” September 28, 2011
[2] US State Department, List of Foreign Terrorist Organizations, #26 Libyan Islamic Fighting Group (LIFG)
[3] UK Home Office Proscribed Terrorist Groups, page 5
[4] 2007 West Point Combating Terrorism Center (CTC) report
[5] The Future of Libya: A View from the Opposition, Brookings Institution May 12, 2011
[6] Chatham House, Standard Corporate Members, listed as “Guardian, The”

1 Kommentar:

  1. Also zur "Pressestelle" von Al ist Kai da ? fällt mir nur eines ein :

    LOL

    und

    „Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit.“

    schrieb der griechischen Tragödiendichter Aischylos.
    Die einzige Wahrheit die auch nach 2500 Jahren noch Gültigkeit hat.

    Mein Gott, lügen bis sich die Balken biegen und immer schamloser (Hauptsache Verwirrung stiften und alles gegeneinander ausspielen).....will man sich leidiger Kritiker jetzt durch Totlachen entledigen ?

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