Die C-Waffen in Vororten von Damaskus sind (am 21. August) von der Opposition eingesetzt worden, nicht aber vom Regime von Präsident Baschar al-Assad. Die Beschuldigungen der Regierungstruppen stützen sich auf nicht geprüfte Informationen. Und die aggressive Kampagne in regionalen und westlichen Massenmedien bekräftigt lediglich, dass es sich „um eine vorher geplante Provokation“ handelt, heißt es in einer Sondererklärung des russischen Außenministeriums.
„Am frühen Morgen des 21. August wurde auf dieses Gebiet von Stellungen der Kämpfer aus eine im Eigenbau hergestellte Raketen ähnlich jener abgefeuert, die die Terroristen am 19. März dieses Jahres in Han Al-Asad (nahe der Stadt Aleppo) eingesetzt hatten. Sie enthielt einen bisher nicht identifizierten chemischen Giftstoff“, steht in der Erklärung des russischen Außenminamtes.
Die Aktion in einem Vorort von Damaskus wurde zu einem Zeitpunkt verübt, wo in Syrien eine Kommission der UNO die Arbeit zur Untersuchung eines möglichen C-Waffen-Einsatzes aufgenommen hat. Das russische Außenministerium meint, das alles sehe Versuchen ähnlich, die Chancen für eine Einberufung der Genfer Konferenz zur Syrien-Regelung zu untergraben. Das nächste Zusammentreffen russischer und amerikanischer Experten zur Vorbereitung der zweiten Genfer-Syrien-Konferenz ist für den 28. August geplant.
Die Opposition habe nichts mehr zu verlieren. Siegen könne sie nicht, und mit beliebigen Mitteln versucht sie, den Westen zu zwingen, sich in den Konflikt einzumischen, den Westen zu überzeugen, dass das Regime angeblich „blutig und unmenschlich“ sei, sagt der Experte Sergej Demidenko aus dem Institut für strategische Einschätzungen und Analyse. Er erinnerte daran, dass von den C-Waffen-Angriffen des Regimes stets jene Fernsehkanäle mitteilen, die von Geldgebern der Oppositionskämpfer aus den Ländern am Persischen Golf finanziert werden.
„Das hat es früher alles schon gegeben. Kaum hatte Amerika erklärt, es werde sich einmischen, sollte man in Syrien C-Waffen finden, da verkündete der katarische Fernsehkanal ‚Al Jazeera‘, man habe sie bereits entdeckt. Und kaum war eine Expertengruppe der UNO in Syrien zur Überprüfung der Angaben hinsichtlich der C-Waffen in Syrien eingetroffen, da meldete der in Dubai beheimatete Fernsehkanals ‚Al-Arabia‘, die Regierungstruppen hätten C-Waffen eingesetzt. Das ist eine sehr grobe Arbeit.“
An der Echtheit der Amateurvideos über den angeblichen Giftgasangriff sind nun auch Zweifel laut geworden. Stephen Johnson ist Experte für Chemiewaffen an einem kriminaltechnischen Institut in Großbritannien. Über die Aufnahmen sagte er laut Euronews Folgendes:
„Es gibt unter den Videos einige, die allzu real wirken, fast so, als wären sie gestellt. Ich will damit nicht behaupten, dass es Fälschungen sind. Aber sie wecken doch Bedenken. Bei einigen Menschen sieht man Schaum vor dem Mund, doch dieser scheint zu weiß, zu rein. Er entspricht nicht der Art der inneren Verletzungen, die man zu sehen meint. Man erwartet da blutigeren Schaum oder gelberen.” Johnson bremst zugleich die Erwartungen hinsichtlich schneller Untersuchungsergebnisse. Er betont: “In diesem Moment will jeder eine klare Antwort. War es ein Giftgas-Angriff, ‘ja oder nein’? Aber es ist zu früh, eine Aussage zu treffen, nur anhand dieser Videos.”
http://german.ruvr.ru/
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