Während die Deutschen derzeit mehr oder weniger gemütlich
Weihnachten und Silvester feiern und auch zahlreiche Politiker zwischen
den Jahren die Sorgen der Euro- und Glaubwürdigkeitskrise einmal
vergessen wollen, dringt ernste Kunde von den britischen Inseln und aus
einigen Euro-Ländern herüber. Großbritannien bereitet derzeit
Notstandsmaßnahmen für den Euro-Kollaps vor. Ein neuer Albtraum für
Griechenland: Dort wird im nächsten Jahr ein Anstieg der realen
Arbeitslosigkeit auf 28 Prozent prognostiziert. Und die katalanische
Regierung verhandelte bis heute hektisch mit verschiedenen
Finanzinstituten, um mit einem außerordentlichen Kredit ihren Beamten
doch noch ihr Weihnachtsgehalt auszahlen zu können.
In
Großbritannien wird zwischen Weihnachten und Silvester emsig
gearbeitet. Es scheint tiefe Sorge zu sein, die die Politiker dort
umtreibt: Das britische Kabinett debattiert
gegenwärtig über drakonische Maßnahmen für den Fall eines Euro-Crashs.
Danach sollen Wirtschaftsflüchtlinge, die ihr Geld jetzt aus Europa nach
Großbritannien retten wollen, durch Grenzbarrieren aufgehalten werden.
Es wird befürchtet, dass im Fall eines Euro-Zusammenbruchs ein Run auf
die Insel einsetzt. Das könnte, so die Besorgnis der britischen
Politiker, innerhalb kürzester Zeit zu einem starken Anstieg des
britischen Pfundes führen, was für Großbritannien eine Rezession
bedeuten könnte.
Die Briten rechnen offenbar auch mit großen Unruhen in
Kontinentaleuropa, falls die Euro-Zone zusammenbrechen sollte. Auch für
diesen Fall wird derzeit an Plänen gearbeitet, so schnell wie möglich
die Grenzen dichtzumachen. Dänemark
war mit diesem Beispiel bereits vor Monaten vorangegangen und hatte die
Wiedereinführung ständiger Zollkontrollen an den Landesgrenzen
innerhalb des Schengenraums beschlossen.
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Doch auch in Griechenland
ist die Hölle los. Das Institut für Arbeit der gewerkschaftlichen
Dachorganisationen prognostiziert für 2012 einen Anstieg der realen
Arbeitslosigkeit auf 28 Prozent. Damit hat die Arbeitsmarktsituation
dort dramatische Dimensionen angenommen. Speziell in Nordgriechenland,
wo die statistische Quote der Arbeitssuchenden bereits heute deutlich
über 20 Prozent liegt, gleicht die Arbeitsmarktlage inzwischen einem
wahren Albtraum.
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Um in der Krise zu sparen beziehungsweise an Geld zu gelangen, melden die Griechen
ihre Fahrzeuge ab. Mehr als 250.000 Wagenbesitzer werden bis zum
Jahresende ihre Autos wegen der immer enger werdenden Finanzlage
abgemeldet haben, prognostiziert das Verkehrsministerium. Schon im Jahr
zuvor waren bereits 170.000 Pkws abgemeldet worden. Auch die
griechischen Einzelhändler blicken auf das schlechteste
Weihnachtsgeschäft seit Jahrzehnten zurück. Die Umsätze seien um 30
Prozent im Vergleich zu 2010 eingebrochen, teilt der Branchenverband
ESEE mit. »Neun von zehn Griechen haben weniger ausgegeben – nicht aus
freien Stücken, sondern aus Not«, heißt es.
Die wohlhabenden Griechen schaffen unterdessen riesige Summen außer
Landes – vorwiegend auf Konten in der Schweiz. Laut der Athener Zeitung To Vima könnte die Summe der letzten Jahre zweihundert Milliarden Euro inzwischen übertreffen.
Und auch aus Spanien dringen Katastrophenmeldungen: Die katalanische Regierung steckt in schweren Finanzproblemen und kann ihre Beamten nicht mehr bezahlen, und das zu Weihnachten. Hektische Verhandlungen
mit verschiedenen Finanzinstituten laufen derzeit, um doch noch einen
außerordentlichen Kredit zu erhalten und so den Beamten ihre Gehälter,
Überstunden und Weihnachtsgelder zahlen zu können.
Der Sprecher der katalanischen Generalität, Francesc Homs, hatte das
gestern noch einmal bestätigt. Die Zahlungsverzögerung und die
offensichtlichen Probleme der Regierung, einschließlich der
Entscheidung, vorab bereits Einkommensteuer von den Beamten zu
verlangen, obwohl diese noch nicht einmal ausbezahlt wurden, hatte zu
schweren Unruhen geführt.
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/redaktion/eurocrash-nachrichten-grossbritannien-bereitet-grenzschliessungen-vor.html
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