Dienstag, 8. November 2011

Es geht schon wieder los…Behauptungen und Verleumdungen aus „dubiosen Quellen“

Krieg im Iran steht unmittelbar bevor – Das britische Militär macht bereits Pläne für einen Angriff auf den Iran, weil es beunruhigenden Neuigkeiten über das iranische Atomprogramm erwartet.

Die britische Regierung plant, sich an einer US-Militäraktion gegen das besorgniserregende Atomprogramm Teherans zu beteiligen. Von Nick Hopkins The Guardian, 02.11.11(Ein Artikel, der vor unbewiesenen Behauptungen und Verleumdungen strotzt, komplett übersetzt und mit Ergänzungen und Links in Klammern und Hervorhebungen von luftpost-kl.de versehen.)
Der Artikel erinnert an ähnliche Machwerke, mit denen zum Krieg gegen den Irak gehetzt wurde. Propaganda statt Aufklärung, Manipulation statt Information,  Behauptungen und Verleumdungen gehören auch hier zum Tagesgeschäft.

Achten Sie darauf wie die Zeitungen -immer wieder-  die selben Phrasen dreschen:  „wie wir aus sicherer Quelle erfahren haben“ (von wem?) oder „wie hohe Militärkreise berichten…/Offizielle rechnen damit…/Experten glauben“(wer ist das?) und aus „Quellen zitieren“ (?) die keiner Überprüfung standhalten. Im wesentlichen – „im Westen nichts Neues“- Kriegspropaganda der „ Pax Americana“ vom Feinsten. Im ersten Satz gehts schon los…
…Wie der Guardian erfahren hat…

…bereiten sich die britischen Streitkräfte aus wachsender Sorge über das Urananreicherungsprogramm Teherans auf eine mögliche Militäraktion gegen den Iran vor. Das (britische) Verteidigungsministerium nimmt an, dass die USA bereits Vorbereitungen für gezielte Raketenschläge auf einige wichtige iranische Atomanlagen treffen. Britische Offizielle rechnen damit, dass Washington im Falle eines Angriffs das britische Militär um Hilfe bitten und sie auch erhalten wird – trotz einiger Bedenken in der Regierungskoalition (aus Konservativen und Liberaldemokraten).

In Erwartung eines Angriff untersuchen britische Militärplaner bereits, wo die Royal Navy im Lauf der nächsten Monate ihre mit Cruise Missiles vom Typ Tomahawk ausgestatteten Schiffe und U-Boote für den kommenden Luft-und Seekrieg positionieren kann.

Diego Garcia ein kleines Inselarchipel das mitten im Indischen Ozean liegt und den USA als Militärstützpunk dient.

Es wird auch damit gerechnet, dass die USA wieder um Erlaubnis bitten werden, ihre Luftangriffe von Diego Garcia, der britischen Insel im Indischen Ozean, aus starten zu dürfen, wie sie das auch bei anderen Konflikten im Mittleren Osten getan haben.

In Gesprächen, die der Guardian in den letzten Wochen mit Offiziellen aus (dem Regierungsviertel) Whitehall und aus dem Verteidigungsministerium geführt hat, wurde deutlich, dass nach der Revolution in Libyen nun der Iran wieder in den Mittelpunkt diplomatischer Bemühungen gerückt ist.

Sie machten auch klar, dass sich Barack Obama vor der Präsidentenwahl im November 2012 eigentlich nicht mehr in ein neues militärisches Abenteuer stürzen möchte. Sie glauben, Obama könne seine Haltung aber auch noch ändern, weil Erkenntnisse westlicher Geheimdienste über mögliche Kriegsvorbereitungen des Irans für wachsende Beunruhigung sorgten. Die Falken in den USA warten wahrscheinlich schon auf den Bericht der International Atomic Energy Agency / IAEA, der nächste Woche veröffentlicht wird und neue Beweise für ein Atomwaffenprogramm des Irans enthalten soll.

Der Guardian hat erfahren, dass nach dem Bericht der IAEA „die Karten neu gemischt“ werden könnten, weil darin bisher unbekannte Details über die Forschung und die Experimente (im Rahmen des Atomprogramms) des iranischen Regimes enthalten sein sollen. Ein führender Mitarbeiter der britischen Regierung äußerte, die auferlegten Sanktionen hätten den Iran „überraschend wenig“ tangiert, und die verschiedensten Versuche des Westens, seine Urananreicherung zum Stillstand zu bringen, seien weniger erfolgreich gewesen, als man erwartet habe. Außerdem sei der Iran neuerdings „sehr aggressiv“, und man wisse nicht genau, warum das so sei; erst kürzlich habe man drei Mordanschläge im Ausland verhindern können, die nach Erkenntnissen der Geheimdienste von Elementen in Teheran geplant worden seien. Man glaubt auch jetzt zu wissen, dass es dem Iran gelungen ist, die Schäden zu beseitigen, die bei dem Cyber-Angriff im letzten Jahr angerichtet wurden. Der von den USA oder Israel eingeschleuste Stuxnet-Computervirus hatte viele der Zentrifugen lahmgelegt, die der Iran zur Urananreicherung benutzt.

Bis zur Hälfte der iranischen Zentrifugen war durch Stuxnet unbrauchbar gemacht oder in ihrer Funktionsfähigkeit beeinträchtigt worden; Diplomaten glauben, dass sie jetzt wieder normal arbeiten, und die IAEA nimmt sogar an, das ihre Leistungsfähigkeit gesteigert wurde. Den Ministern wurde auch gesagt, die Iraner hätten effizientere Zentrifugen in einer stark befestigten unterirdischen Militärbasis in einem Berg in der Nähe der Stadt Qom (Ghom) untergebracht. Es wird befürchtet, dass die Zentrifugen, die zur Anreicherung waffenfähigen Urans benutzt werden können, in der verbunkerten Anlage jetzt so gut geschützt sind, dass sie durch Raketenangriffe nicht mehr zerstört werden können. Der höhere Regierungsvertreter glaubt, die Iraner hätten „Material und Technik“ in der Anlage in Sicherheit gebracht.

Ein anderer Regierungsvertreter, der Kenntnis von den militärischen Planungen Großbritanniens hat, teilte mit, man nehme an, dass der Iran in den nächsten 12 Monaten alles in der Bunkeranlage unterbringen werde, was er zur Fortsetzung seines verdeckt betriebenen Atomwaffenprogrammes brauche. Das habe die militärischen Planungen Großbritanniens auf ein höheres Niveau angehoben.

„Nach 12 Monaten können wir nicht mehr sicher sein, mit unseren Raketen ihr Atomprogramm stoppen zu können,“ sagte der Informant. „Weil sich das (Zeit-)Fenster schließt, muss sich Großbritannien mit seinen Planungen beeilen. Die USA könnten es auch alleine schaffen, wollen es aber nicht. Wir müssen darauf vorbereitet sein, zum Mitmachen aufgefordert zu werden. Bisher waren wir der Meinung, das hätte Zeit bis nach der US-Wahl im nächsten Jahr, jetzt sind wir aber nicht mehr so sicher. Präsident Obama wird die wichtige Entscheidung in den nächsten Monaten treffen müssen, weil er sicher nicht erst kurz vor der Wahl (im November 2012) handeln möchte.“

Eine andere Quelle berichtete, die USA beabsichtigten zwar „keine überstürzte Militäraktion“, das könne sich aber ändern. Im kommenden Frühjahr werde die Entscheidung fallen müssen. Das (britische) Verteidigungsministerium habe bereits ein Spezialteam beauftragt, die militärischen Optionen gegen den Iran zu prüfen. Dem Guardian wurde gesagt, die Planer sähen Luftschläge vor, an denen sich auch die Marine beteiligen solle; man denke an den Einsatz von Cruise Missiles, zum Beispiel vom Typ Tomahwak, die eine Reichweite von 800 Meilen (1.287 km) haben. Ein Eingreifen von Bodentruppen sei nicht vorgesehen, allenfalls gebe es einige Einsätze von Spezialkräften.

Die Royal Air Force / RAF könne auch Tankflugzeuge zur Luftbetankung zur Verfügung stellen und Beiträge zur Überwachung leisten, falls es nötig sei. Nach Meinung britischer Offizieller wären das aber nur symbolische Beiträge. Die USA könnten auch allein handeln, wollten es aber nicht. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte: „Die britische Regierung glaubt, dass eine Doppelstrategie aus verstärktem (diplomatischem) Druck und (militärischen) Vorbereitungen am besten geeignet ist, die Bedrohung durch das iranische Atomprogramm zu beseitigen und einen Regionalkonflikt zu vermeiden. Wir wollen zwar immer noch eine Verhandlungslösung – aber alle Optionen sollten auf dem Tisch bleiben.“

Nach Aussage des (britischen) Verteidigungsministeriums gibt es noch keine konkreten Pläne für einen Angriff auf den Iran, Eingeweihte ließen aber durchblicken, dass sowohl im Verteidigungsministerium als auch im Außenministerium seit einiger Zeit Vorbereitungen laufen. Ein Offizieller sagte: „Wenn man fair sein will, muss man zugeben, dass im Verteidigungsministerium ständig Pläne für irgendwelche internationalen (Krisen-)Situationen gemacht werden. Dabei sind einige Gebiete interessanter als andere. Es ist nicht auszuschließen, dass Leute im Verteidigungsministerium auch darüber nachdenken, was zu tun ist, wenn im Iran etwas passiert. Es ist sogar ziemlich wahrscheinlich, dass es Leute in diesem Gebäude gibt, die überlegen, was zu tun ist, wenn Kommandeure nachfragen, wie sie die USA unterstützen könnten. Man nennt das auch Notfall-Planung.“ Israel hat Washington davor gewarnt, mit einer Militäraktion nicht so lange zu warten, bis es zu spät ist.

Westliche Geheimdienste rechnen damit, dass Israel die USA zum Handeln auffordern wird, weil seine eigenen Streitkräfte nicht genügend Angriffe durchführen können, um das iranische Atomprogramm zu stoppen.

Eine Quelle äußerte, da die Israelis glaubten das „Zeug“ zerstören zu können, würden sie nicht aufhören eine Militäraktion zu fordern, so lange der Iran sein Versteckspiel fortsetze. Es wird geschätzt, dass der Iran, der immer behauptet hat, er betreibe nur ein ziviles Atomprogramm, bereits genug Uran zum Bau von zwei bis vier Atomwaffen angereichert hat.

Experten glauben, es könnte weitere zwei Jahre dauern, bis der Iran einen atomaren Sprengkopf für seine ballistischen Raketen entwickelt hat. Britische Offizielle geben zu, dass sie nicht mit der wachsenden Aggressivität des Irans gerechnet haben und überrascht waren, als man ihnen stichhaltige Beweise dafür vorgelegt habe, dass der Iran hinter dem Mord steckte, dem ein saudischer Diplomat in Karachi zum Opfer fiel, und einen Mord am saudischen Botschafter in Washington plante, der im letzten Monat aufgedeckt wurde. (Der iranische Botschafter bei der UNO hat diesen Vorwurf als Verleumdung zurückgewiesen, nachzulesen hier)

„Es gibt eine deutliche Spur, die von Teheran zu dem in Washington geplanten Anschlag führt,“ sagte einer der Offiziellen. Im Lauf dieses Jahres hat die IAEA bereits mitgeteilt, ihr lägen Beweise dafür vor, dass der Iran an einem komplizierten Zündmechanismus arbeite, der nur zur Zündung einer Atombombe gebraucht werde. Die IAEA sei auch zunehmend besorgt wegen immer wieder aufkommender Gerüchte über den Versuch militärnaher Organisationen, einen atomaren Sprengkopf zu entwickeln. (Zu den unbewiesenen Vorwürfen, der Iran arbeite an einem verdeckten Atomwaffenprogramm, empfehlen wir die nochmalige Lektüre der LUFTPOST 185/11.)

Im letzten Jahr hat der UN-Sicherheitsrat dem Iran zum vierten Mal Sanktionen auferlegt, um Teheran von seinem Atomprogramm abzubringen. Am Wochenende berichtete die New York Times, dass die USA ihre Militärpräsenz in dieser Region auch mit Blick auf den Iran ausweiten wollen. Wie die Zeitung berichtete, wollen die USA zusätzliche Kriegsschiffe in die Golfregion entsenden und ihre militärischen Verbindungen mit den sechs Staaten des Gulf Cooperation Council – mit Saudi-Arabien, Kuwait, Bahrain, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Oman – ausbauen.

Original - The Guardian, 02.11.11 UK military steps up plans for Iran attack amid fresh nuclear fears. British officials consider contingency options to back up a possible US action as fears mount over Tehran’s capability.



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