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Vermummte Demonstranten attackierten Banken
Rom (APA) - Rund 40 Personen sind am Dienstag bei gewaltsamen Studentenprotesten in Rom verletzt worden. Gruppen von vermummten Anarchisten ("Black Blocks") randalierten in der Innenstadt, setzten Autos in Brand und griffen Bankfilialen an. Mehrere Fahrzeuge wurden in Brand gesetzt. Die gewalttätigen Demonstranten bewarfen die Polizisten mit Tränengasgranaten und Knallkörpern und gingen mit Stöcken auf sie los. Mehrere Kaufleute mussten ihre Geschäfte schließen.
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Zehn Studenten wurden festgenommen
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Die Studenten gingen auch in Mailand auf die Straßen. Eine Gruppe aus etwa 50 Demonstranten löste sich vom Protestzug und drang in den Sitz der Mailänder Börse ein. Hier rollten die Protestierenden Spruchbänder mit Slogans gegen die Finanzwelt aus. Der Stadtverkehr kam im Mailand wegen des Protests zum Erliegen. Gruppen von Studenten, die sich in Turin an einem Protestzug gegen die Reform beteiligten, bewarfen einige Büros des Bildungsministeriums mit Eiern.Die Universitätsreform ist vom Parlament bereits verabschiedet worden. Sie sieht vor allem beträchtliche Einsparungen im Universitätsbereich vor. Im Reformpaket heißt es, dass fünf Professoren, die pensioniert werden, jeweils nur durch eine Person ersetzt werden sollen.
Die Doktoranden beklagen sich darüber, dass in den vergangenen Monaten tausende Studienstipendien gestrichen worden seien.Universitäten sollen künftig eigene Manager für den Finanzbereich bekommen. In der Reform ist auch das Prinzip der Autonomie der Universitäten verankert, die eine größere Verantwortung im finanziellen, wissenschaftlichen und didaktischen Bereich übernehmen sollen. Mit der Universitätsreform will die Regierung Berlusconi die Zahl der Professoren pro Student reduzieren. Die Kosten der veralteten italienischen Universitäten seien zu hoch. Allein im kommenden Jahr will die Regierung im Universitätsbereich 700 Millionen Euro einsparen. Die Studenten warnen vor einer Privatisierung des italienischen Universitätssystems.
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