Donnerstag, 15. Januar 2015

ARD Chefredakteur Gniffke lügt den Bürgern frech ins Gesicht und empört sich über die Wahrheit in der TAZ

Paris_ARD_Brennpunkt1Gestern haben wir hier dokumentiert, wie ARD und ZDF den Bürgern am Sonntag  in allen Hauptnachrichten- und Sondersendungen eine faustdicke Propagandamär über die Massendemo in Paris vorgegaukelt haben.
Kai Gniffke, Chefredakteur von ARD-aktuell, Tagesschau und der Tagesthemen, hat sich gestern Abend in seinem Blog zu gleichlautenden Vorwürfen in der TAZ geäußert. Dieser Blogbeitrag ist in zweierlei Hinsicht skandalös. Zunächst will Gniffke sich mit der so verlogenen wie erbärmlichen Ausrede herausreden, Kameraleute hätten nicht immer einen “Hubwagen” dabei.

Er spielt damit auf die manipulativen Kameraperspektiven an, die die Politikerinszenierung nahezu durchgängig auf Augenhöhe präsentierte, um die Tatsache, dass es sich um eine leere Straße handelte, zu verbergen.
Paris_ARD_Brennpunkt2Tatsächlich gab es auch in der ARD Bilder aus erhöhter Perspektive (siehe rechts), allerdings waren diese ganz gezielt so nah auf die Politiker gezoomt, dass auch hier die leere Straße, in der die Inszenierung stattfand, den Zuschauern verborgen blieb.
Danach behauptet Gniffke:
Gniffke_Blog_LügenGniffke sagt nicht, wo und wie lange die ARD angeblich dieses Bild gezeigt hat. Fakt ist: weder in Tagesschau, Tagesthemen, noch im Brennpunkt wurde es den Zuschauern präsentiert – geschweige denn, dass den Zuschauern die Umstände des Zustandekommens erklärt worden wären. Es ist völlig belanglos und bestenfalls als Pseudo-Alibi zu betrachten, wenn die ARD dieses Bild für den Bruchteil von Sekunden in irgendeiner Sendung gezeigt hat, die kein Mensch guckt. Maßgeblich sind allein die Hauptnachrichtensendungen, die verpflichtet sind, die Zuschauer umfassend und wahrheitsgemäß zu informieren. Selbst wenn die ARD dieses Bild also “irgendwo” gezeigt haben sollte, handelt es sich um eine faustdicke Lüge Gniffkes, die an einen Kriminellen erinnert, der sich – wohlweislich, dass er ertappt werden könnte – ein Alibi konstruiert, um es im entscheidenden Moment aus der Tasche zu zaubern.
Jeder, der sich die Sendungen in der Mediathek noch einmal anschaut, wird bestätigen, dass hier ganz vorsätzlich mit Worten, Bildern und Ton ein Eindruck erzeugt wurde, der nichts mit der Realität vor Ort zu tun hatte.
Eine weitere Unverschämtheit sind die Anschuldigungen und verdeckten Drohungen gegen die TAZ-Chefredakteurin Ines Pohl. Pohl ist regelmäßig Gast in ARD-Sendungen vom “Presseclub” bis in irgendwelche Talk-Shows. Für die TAZ und ihre Chefredakteurin bedeutet das Publizität und eine Einnahmequelle.
Gniffke:Deshalb macht es mich ratlos, nein, es macht mich richtig sauer, wenn die taz-Chefredakteurin Ines Pohl, die ich nun wirklich schätze, bei dpa solch einen Satz raushaut: “Leider belegt der Umgang mit den Bildern des Pariser Marsches  der Mächtigen, dass das Wort ‘Lügenpresse’ nicht nur ein Hirngespinst der Pegida-Anhänger ist, sondern dass die Wirkung der Bilder – übrigens auch für deutsche Medienmacher – manchmal wichtiger ist als die Dokumentation der Realität.” Welch ein schlimmer Satz. Ich wehre mich dagegen, über jedes Stöckchen zu springen, dass uns Verschwörungstheoretiker hinhalten.”
Der beim Staatssender in einem sicherlich ansehnlich dotierten Job abgesicherte Gniffke will die vom Markt abhängige TAZ-Chefredakteurin, die nichts anderes schreibt, als die Wahrheit, ganz bewusst unter Druck setzen. Wenn die TAZ weiter aus dem gleichgeschalteten Meinungskartell ausschert, so die unausgesprochene Botschaft, kann Pohl die Einladungen in ARD-Sendungen zukünftig abschreiben. Was Gniffke da betreibt ist ein perfider Machtmissbrauch und ein demokratiefremdes Verständnis von Meinungsfreiheit. Gleichzeitig wirft er ein Schlaglicht auf eine der Wurzel der gleichgeschalteten Propaganda: den Korpsgeist innerhalb der Journalistenkaste. Wer ausschert wird von den Kapos an den Trögen abgemahnt.
Update:
Ines Pohl rudert schon zurück und ihr so aktueller, wie zutreffender Verweis auf den Begriff “Lügenpresse” tut ihr nun leid. Kurz mal ausgeschert, aus der gleichgeschalteten Front und berechtigte Kritik geübt, schon gibts einen auf den Deckel und der Fußsoldat tritt zurück in die Reihe. Ein wirklich augenöffnendes Schauspiel, das die Mechanismen der klandestinen Gleichschaltung deutlich macht. Die linken Karikaturisten von Charlie Hebdo hatten in jedem Fall Arsch in der Hose und sind nicht einmal vor Terrordrohungen eingeknickt. Pohl fängt schon an zu heulen, wenn einer wie Gniffke sich räuspert.


Dank an Radio Eriwan für den Hinweis an den Propaganda-Melder!


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