Die ungezählten Lügen, Auslassungen, Verzerrungen und Verdrehungen der gleichgeschalteten transatlantisch gelenkten deutschen Medien über den Ukraine-Konflikt könnten mehrbändige Bücher füllen.
Ganz vorne dabei der WDR, dessen Lügen und Verzerrungen wir hier massenhaft dokumentiert haben. Exemplarisch für die politisch motivierte Geschichtsklitterung ist ein aktueller WDR-Beitrag im Rahmen der Sendung “Stichtag“, die sich historischen Daten widmet und diese im Sinne westlicher Geschichtsschreibung in den Köpfen der Hörer zementieren soll.
In diesem Fall war es der 17. Januar 2010, die Wahl Janukowitschs zum ukrainischen Präsidenten vor genau 5 Jahren, die in der Manier politischer Agitation und Propaganda zurechtgebogen wurde. Wir dokumentieren die Sendung und die verschiedenen Methoden der Einseitigkeit, des Verschweigens und der Verzerrung, derer sich der WDR bedient, um die Hörer gezielt zu desinformieren und letztlich im Sinne westlicher Geschichtsklitterung zu manipulieren.
Der 4:40min-Podcast der Sendung kann hier heruntergeladen oder hier im Flashplayer abgespielt werden. Wir transkribieren die komplette Sendung und entlarven Schritt für Schritt die wichtigsten Manipulationen:
2002 wurde Viktor Janukowitsch zum
ersten Mal Ministerpräsident. Er stammt aus dem Donbass, der Kohleregion
um Donezk im Osten der Ukraine. Schon damals galt er als Marionette der
Wirtschaftselite – der Oligarchen.
Schon im zweiten Satz Propaganda statt Information. Es wird weder
dargelegt bei wem Janukowitsch als “Marionette” der Oligarchen galt,
noch wie sich dieses Marionettentum manifestierte. Genauso kann man über
Merkel konstatieren, dass sie als Marionette der deutschen Wirtschaft
gilt. Wenn RT dies so sagen würde, würden die Propagandisten der ARD
lauthals “Propaganda” krakeelen. Es geht also ausschließlich um die
Diffamierung Janukowitschs – ohne jegliche Fakten. Besonders
bemerkenswert ist das auch deshalb, weil es Oligarchen waren, die hinter
dem Maidan standen – was im weiteren Verlauf dieses Machweŕks
selbstverständlich verschwiegen wird – und das es ein Maidan-Oligarch
höchstselbst ist, der heute Präsident des Landes ist. Merke: Oligarchen
hinter Janukowitsch gleich Böse! Oligarchen des Westen gleich Gut!
“Weil er selbst eigentlich zu schwach
gewesen ist und man ihn eigentlich gut nutzen konnte, um
Interessenpolitik zu betreiben.”, erklärt Steffen Halling, der Ukraine-Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin.
Was ist denn bitte schön “Interessenpolitik”? Wie unterscheidet sich
“Interessenpolitik” von welcher anderen Politik? Und was meint der
“Experte” Halling mit “zu schwach”? Zu schwach meint doch wohl, dass
Janukowitsch nicht genügend Oligarchen hinter sich hatte. Gerade noch
als Marionette denunziert, wird ihm im gleichen Atemzug vorgeworfen,
nicht genug finanzielle und politische Macht hinter sich zu haben. Will
“Experte” Halling behaupten, man könne die Ukraine GEGEN die Oligarchen
regieren?Mal von dem widersprüchlichen Unsinn abgesehen, den Halling da faselt, ist es bezeichnend, dass der Staatsfunk WDR wiedermal einen Propagandisten der staatlich finanzierten und transatlantisch orientierten SWP als vermeintlichen Experten vorstellt. Das ist, als würde RT in einem Feature über die Ukraine einen Berater Putins als Historiker befragen – ohne seine Abhängigkeiten darzustellen wohlgemerkt, denn die Hintergründe der SWP werden durchgängig in den staatlichen Desinformationsanstalten ARD und ZDF verschwiegen.
Im November 2004 trat Janukowitsch bei
den Präsidentschaftswahlen an und bekam die Mehrheit. Doch es war so
offensichtlich gefälscht und manipuliert worden, dass auf dem Tag darauf
100.000 Menschen auf dem Maidan – dem zentralen Platz in Kiew – mit den
orangen Fahnen der Opposition gegen den Betrug demonstrierten. Das war
der Beginn der “Orangenen Revolution”.
Erstaunlich, wie Hunderttausende am Tag nach einer knappen Wahl wissen,
dass “offensichtlich” gefälscht und manipuliert wurde. Nicht, dass es
nicht der Wahrheit entspräche, aber ob bei dieser Wahl mehr oder weniger
gefälscht und im Vorfeld manipuliert wurde, als bei allen anderen
Wahlen, kann man nicht mit Sicherheit sagen.Dass diese “Hunderttausenden” auf dem Maidan nicht nur von den Oligarchen, sondern auch massiv aus dem Ausland, insbesondere der EU, Deutschland und den USA gesteuert und finanziert wurden, wird – wie immer in den deutschen Staatsmedien – totgeschwiegen. Der angeblich so böse Einfluss Russlands wird generell in den Vordergrund gerückt. Die wirtschaftlichen Vorteile der Ukraine in der Zusammenarbeit mit Russland werden dagegen genauso durchgängig verschwiegen. Über die politische Wühlarbeit von Adenauer-Stiftung bis zu US-amerikanischen Propaganda- und Destabilisierungsorganisationen ( USAID, National Democratic Institute, International Republican Institute, Freedom House, George Soros Open Society Institute, etc ) werden die deutschen Bürgern konsequent im Unklaren gelassen.
[Halling:] “Ein Teil der sogenannten
Oligarchen hatte die Befürchtung, dass unter einem Janukowitsch eine
Integration der Ukraine in den Donbass stattfinden würde. Das heisst,
das zuvor herrschende Gleichgewicht der einzelnen regionalen Gruppen
sich halt zu sehr in Richtung der Regionalelite des Donbass verfestigen
würde und dementsprechend ihm dann auch die Unterstützung untersagt und
sich auf die Seite Juschtschenkos geschlagen.”
Und wieder darf der kanzleramtsfinanzierte “Experte” Halling im
Staatsfunk Geschichte erklären! Immerhin erklärt er den Einfluss der
Oligarchen. Deren Parteinahme für Juschtschenko wird natürlich – anders,
als im Falle Janukowitschs – nicht problematisiert. Wenn Oligarchen
westliche Marionetten führen, dann ist das in deutschen
Desinformationsorganen wie dem WDR ein Erfolg der Demokratie, wie wir im
Folgenden hören werden:
Die Wahl wurde wiederholt. Viktor
Juschtschenko gewann und wurde Präsident. Das ukrainische Volk hatte
sich ein großes Stück Demokratie erkämpft. Nun erhofften sich die
Menschen auch ein besseres Leben, doch sie wurden enttäuscht.
“The disappointment was in many ways
predictable.” Aber diese Enttäuschung war vorhersehrbar, meint die
bekannte ukrainische Autorin Oksana Sabuschko, denn es änderte sich
wenig an den Lebensverhältnissen. “Kein Mensch, kein Politiker hätte die
Erwartungen dieser Revolution erfüllen können. Aber die Orange
Revolution hat das Land auf radikale Weise verändert. Das wichtigste
Ergebnis ist, dass jetzt niemand mehr das Volk von den politischen
Prozessen ausschließen kann.
Nach dem SWP-“Experten” Halling darf nun Oksana Sabuschko Geschichte erklären. Dass diese selbst Aktivistin auf Seiten des Maidan
war, ist für den WDR kein Problem. Man will ja nicht informieren oder
differenziert Geschichte verständlich machen, sondern man will
Geschichte selbst schreiben und zwar im Sinne der westlichen,
politischen Agenda. Aus diesem Grund wird man in den sogenannten
Informationsprogrammen von ARD und ZDF auch nahezu ausschließlich
westlich orientierte “Experten” oder Künstler wie Sabuschko finden, von
denen die Sender wissen, dass sie die westliche Agenda nachplappern.
Ukrainische Künstler, die sich Russland verbunden fühlen oder die
einfach nur andere Meinungen vertreten, als sie die deutschen
Propagandasender hören wollen, wird man in den gleichgeschalteten Medien
zumeist vergeblich suchen.
Das Volk nutzte die neuen
demokratischen Freiheiten, um die Politiker der orangen Koalition später
abzuwählen. Das brachte Viktor Janukowitsch wieder an die Macht. Am 17.
Januar 2010 gewann er dann die Präsidentschaftswahlen. Die Stichwahl
drei Wochen später bestätigte das Ergebnis. Diesmal ging alles mit
rechten Dingen zu. Kurz darauf reiste Janukowitsch nach Brüssel, um die
Annäherung an die Europäische Union voranzutreiben. [Janukowitsch:]
“Meine Vorgänger haben viel über die europäische Integration geredet,
aber sie haben in den letzten 5 Jahren nichts getan, das Leben der
Menschen zu verbessern und deswegen ist bei uns eine negative Haltung
zum Integrationsprozess entstanden.”
“Neue demokratische Freiheiten”? Worin die bestehen, erklärt uns der
Autor nicht. Freie Wahlen gab es schon zu Kutschmas Zeiten. Und auch
schon damals spielten die Oligarchen im Hintergrund eine entscheidende
Rolle. Der vom Westen gesteuerte Protest auf dem Maidan – der in der
unkritischen Übernahme seiner PR-Slogans durch die deutschen Medien als
“Revolution” verbrämt wurde – hatte schlicht und einfach keine
dauerhafte Unterstützung in der Mehrheit des Volkes – trotz massiver
westlicher Propaganda und Wühlarbeit.
Auf der europäischen Bühne gab sich
Viktor Janukowitsch als Reformer, doch nach Innen regierte er mit
autokratischen Methoden. Die Presse wurde gegängelt, die Justiz
beeinflusst.
Keinerlei Belege durch Fakten. Der Bürger muss das einfach glauben.
Dass der Westen nun mit Poroschenko einen Oligarchen installiert hat,
der eine eigene Mediengruppe besitzt, ist natürlich unproblematisch.
Genauso wie die Abschaltung russischer Sender nach dem Putsch.
Meinungsfreiheit im Sinne des WDR ist das Recht auf westliche Propaganda
und die Pflicht diese zu bezahlen. Sender, die andere Ansichten
verbreiten, sind entbehrlich.
“Janukowitsch hatte sich enorm
bereichert – sich und sein nahes Umfeld.” Die Oligarchen und ihre
korrupten Günstlinge profitierten – das Volk nicht, erklärt
Ukraine-Experte Steffen Halling. “Selbst im Osten der Ukraine war man
sehr schnell von seiner Arbeit enttäuscht, weil er eben zunächst
angetreten war mit dem Versprechen, blühende Landschaften zu schaffen.”
Im November 2013 dann die
überraschende Wendung: Janukowitsch kündigte an, das
Assoziierungsabkommen mit der EU nicht unterzeichnen zu wollen.
Russland hatte die Annäherung der Ukraine an die EU torpediert und
gedroht Kredite zu kürzen und die Gaspreise anzuheben.
Propaganda für Dummies – anders kann man das nicht bezeichnen. Holzschnitt ist Ziselierarbeit dagegen. Stefan Korinth hat den zeitlichen Ablauf in seinem Artikel auf Telepolis
rekonstruiert. Schon vor Janukowitsch hatte Merkel erklärt, dass die
Ukraine nicht bereit sei für ein EU-Assoziierungsabkommen. Entgegen
dieser Fakten lügt der WDR eine ratlose Merkel in die Geschichte:
Nicht nur Bundeskanzlerin Angela
Merkel war ratlos: “Die Aufgabe für uns, als Mitglieder der europäischen
Union, wird jetzt auch darin bestehen, in Zukunft noch stärker mit
Russland darüber zu reden, wie wir aus dem Entweder-oder, entweder
Bindung an Russland oder Bindung an die europäische Union,
herauskommen.”In der Ukraine brachte das “Nein” Janukowitschs zur EU das
Fass zum Überlaufen. Wie bei der Orangenen Revolution demonstrierten
Hunderttausende gegen die schlechte Regierung ihres Landes. Der
Euromaidan war geboren.
Tatsächlich war es nicht Russland, dass die Ukraine zwingen wollte, sich zu entscheiden, sondern die EU – in Person Barrosos und schon im Februar 2013.
Russland hatte die EU mehrfach darauf hingewiesen, dass eine
EU-Assoziierung bestehende Verträge zwischen der Ukraine und Russland
tangieren würde. Fakten die die EU hartnäckig ignorierte und die die
westliche Propagandamaschine notorisch verschweigt. Stattdessen wird
Russland als Erpresser hingestellt.Bei der unbefleckten “Geburt” des Euromaidan wird die Vater- und Mutterschaft des Westens wie gehabt totgeschwiegen.
Im Februar 2014 eskalierte in Kiew die
Lage: es gab Tote. Viktor Janukowitsch wurde abgesetzt und reiste nach
Russland aus. Wie schlimm die Krise in der Ukraine noch werden würde,
ahnte da noch niemand.
Muss man das noch kommentieren? Hier werden nicht nur die Opfer
verhöhnt, sondern auch die Zuhörer, die derlei Machwerke mit ihren
Gebühren bezahlen müssen.FAZIT:
Einseitige Geschichtsklitterung wie man sie von Radio Nordkorea oder China-TV unter Mao erwarten würde. Ein staatlicher Propagandist als “Experte”. Eine ukrainische Aktivisten als Zeugin der Anklage. Kein einziger Experte oder Zeitzeuge, der von der Propaganda abweichende Fakten auch nur erwähnen könnte. Durchgängiges Verschweigen der westlichen Strippenzieherschaft. Dämonisierung Russlands – ohne dessen wirtschaftliche Unterstützung und Zusammenarbeit die Ukraine schon vor 10 Jahren kaputt gegangen wäre. In dem gesamten geschichtsklitternden Beitrag kommt das Wort USA nicht ein einziges Mal vor. Kein Wort von Nulands Milliarden. Kein Wort zur Wühlarbeit westlicher Organisationen. Einmal mehr präsentiert sich der WDR als staatlicher Propagandafunk, der die Vorgaben des Staatsvertrags als Klopapier benutzt.
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