Erste Tomahawk Marschflugkörper die in Libyen einschlugen (Ortszeit 01:36 GMT):
Die
Vereinigten Staaten erklärten heute einen weiteren verfassungswidrigen
Krieg im Nahen Osten, eine Schar von tödlichen Tomahawk Marschflugkörper
trafen am Samtag Abend den souveränen Staat Libyen.
Die Propaganda um den Mord an Unschuldigen zu rationaliesieren, hat längst begonnen.
USA: Libysche Luftabwehr schwer
beschädigt - Libyen fordert Dringlichkeitssitzung des
Sicherheitsrates - Gaddafi: Mittelmeer und Nordafrika Kriegsgebiet -
Angeblich französisches Flugzeug abgeschossen - Libysches Staats-TV:
Zivile Ziele in mehreren Städten getroffen
Samstag früh haben laut Augenzeugen
Gaddafi-Truppen in Bengasi das seit gestern geltende Flugverbot
missachtet. Vertreter des Gaddafi-Regimes dementieren die Angriffe.
Die UN-Botschafterin der USA spricht schon seit Freitagabend von
Verletzungen der UN-Resolution. Am Nachmittag trafen sich Vertreter
der UN, der EU, der Arabischen Liga zu weiteren Beratungen in Paris.
Schon während der Gespräche waren internationale Flugzeuge über
libyschem Gebiet im Einsatz. Später wurden Panzer und Fahrzeuge der
Gaddafi-Truppen aus der Luft zerstört.
Verletzter Aufständischer in Bengasi. |
Vom Zerstörer USS Stout wird ein Marschflugkörper
auf Libyen abgefeuert. |
US-Vizeadmiral William E. Gortney erklärt der versammelten Presse den Krieg. |
Barack Obama, Friedensnobelpreisträger.
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01:35 Uhr: Über der Haupstadt Tripolis wurden Schüsse zur
Flugabwehr abgefeuert, wie ein Reuters-Augenzeuge berichtet. Es
folgten Explosionen und Maschinengewehrfeuer in der Hauptstadt.
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01:30 Uhr: Als Reaktion auf den Beginn einer
internationalen Militäraktion gegen die libyschen Streitkräfte will
die Führung in Tripolis die Europäische Union nicht mehr in ihrem
Kampf gegen die illegale Einwanderung unterstützen. "Libyen sieht
sich bei der illegalen Einwanderung nach Europa nicht mehr in der
Verantwortung", zitierte das staatliche libysche Fernsehen in der
Nacht auf Sonntag einen für die Sicherheit zuständigen
Regierungsvertreter, ohne dessen Namen zu nennen.
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01:00 Uhr: Die Luftangriffe auf Libyen
werden von einem US-Stützpunkt in Deutschland aus koordiniert. Die
Fäden des Militäreinsatzes laufen beim Afrika-Kommando der
US-Streitkräfte (Africom) in der Nähe von Stuttgart zusammen, wie am
Samstagabend aus Regierungskreisen in Paris verlautete. Africom stehe
in Kontakt mit dem französischen und britischen
Einsatzführungskommando in Lyon beziehungsweise Northwood.
Die USA würden bei der Koordinierung des Militäreinsatzes eine
"strategische" Rolle einnehmen, bis die endgültige Kommandostruktur
der internationalen Koalition geklärt sei, hieß es aus Paris. Zuvor
hatte bereits ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums gesagt,
dass Africom vorübergehend die Führung bei dem Einsatz "Odyssey Dawn"
übernehmen werde.
Explosion in einem Vorort von Bengasi
nach dem Aufprall des Kampfjets. |
An dem von den Vereinten Nationen autorisierten Militäreinsatz
beteiligen sich nach Angaben aus Paris auch die Vereinigten
Arabischen Emirate und Katar. Die Emirate hätten 24 Kampfflugzeuge
der Bauarten Mirage 2009 und F-16 zugesagt, Katar werde bis zu sechs
Mirage 2000-5 entsenden. Die meisten der Kampfjets, die seit Samstag
über Libyen im Einsatz sind, kämen von der französischen Luftwaffe.
Außerdem seien "einige britische Flugzeuge" im Einsatz. Zu einem
späteren Zeitpunkt könnten sich auch B-2 Stealth Bomber der
US-Streitkräfte an den Luftangriffen beteiligen, hieß es aus
Regierungskreisen in Paris. Die USA beschießen Ziele in Libyen
bereits mit Tomahawk-Marschflugkörpern.
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00:32 Uhr: Libyen hat nach dem Beginn der internationalen Militäraktionen gegen die
Truppen von Machthaber Muammar al-Gaddafi eine Dringlichkeitssitzung des
UNO-Sicherheitsrates in New York gefordert. Nach den westlichen Angriffen sei
die UNO-Resolution 1973 nicht länger gültig, erklärte das Außenministerium in
Tripolis in der Nacht auf Sonntag.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte am Donnerstagabend eine
Resolution verabschiedet, die es erlaubt, in Libyen eine Waffenruhe und eine
Flugverbotszone "mit allen nötigen Maßnahmen" durchzusetzen, um die Gewalt gegen
Aufständische und Zivilisten zu stoppen. Auf Grundlage dieses UNO-Mandats hatten
die Streitkräfte Frankreichs, der USA und Großbritanniens am Samstag einen
massiven Militäreinsatz gegen die Gaddafi-Truppen gestartet.
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00:13 Uhr: Die Luftverteidigungssysteme Libyens sind
US-Kreisen zufolge bei den Beschüssen der
westlichen Koalitionstruppen schwer beschädigt worden. Noch sei nicht
abzuschätzen wie Machthaber Muammar Gaddafi und seine Truppen auf die Militäraktion der
Internationalen Gemeinschaft reagieren werde, hieß es in US-Sicherheitskreisen
am Samstag.
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23:05 Uhr: Libyens Machthaber Muammar Gaddafi hat nach dem Beschuss seines Landes durch
westliche Truppen die Bewaffnung von Zivilisten
angekündigt. Diese würden Libyen gegen
koloniale Aggression des Westens verteidigen, sagte Gaddafi am Samstagabend in
einer Fernsehansprache. "Es ist nun notwendig, diedie
Waffenlager zu öffnen und das Volk mit allen Arten von Waffen auszurüsten, um
die Unabhängigkeit, Einheit und Ehre Libyens zu
verteidigen." Die Völker arabischer und
islamischer Länder sowie Lateinamerikas, Asiens und Afrikas rief er auf, Libyen
beizustehen. Der Mittelmeerraum und Nordafrika
seien jetzt Kriegsgebiet und Interessen dieder dortigen Länder seien von nun an in Gefahr.
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23:00 Uhr: Nach Angaben des libyschen Staatsfernsehens ist ein
französisches Kampfflugzeug in der Region von Tripolis abgeschossen worden. Der
Kampfjet sei von der libyschen Flugabwehr getroffen worden, hieß es. Die
französische Armee dementierte die Berichte umgehend.
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22:55 Uhr: Das Regime in Libyen sieht sich als Opfer einer "barbarischen Aggression".
"Einige westliche Länder führten Raketenangriffe gegen mehrere Ziele in Tripolis
und Misrata durch", erklärte der Generalsekretär des libyschen Volkskongresses,
Mohammed al-Sawi, am späten Samstagabend auf einer Pressekonferenz in Tripolis.
Die USA, Großbritannien und Frankreich hatten kurz zuvor mit Militärschlägen
gegen Luftabwehrstellungen und Panzer der Truppen von Machthaber Muammar
al-Gaddafi begonnen.
"Diese barbarische Aggression gegen das libysche Volk erfolgte, nachdem wir
einen Waffenstillstand gegenüber den bewaffneten Milizen angekündigt hatten, die
zur (islamistischen Terrororganisation) Al-Kaida in Nordafrika gehören", sagte
Al-Sawi. Die Raketenangriffe hätten "wirklichen Schaden an Zivilisten und
Gebäuden" verursacht. Konkrete Opferzahlen nannte er zunächst nicht. Die
libyschen Regimegegner, die sich gegen die Gaddafi-Truppen ankämpfen, werden von
der Regime-Propaganda als "Al-Kaida-Kämpfer" bezeichnet.
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22:20 Uhr: Das staatliche libysche TV kündigt eine baldige Rede Gaddafis an. (1)
(1) Quelle: derstandard.at
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